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SCHLUSSLICHT

Schwetzinger Zeitung 15.07.2008


Die beiden erfolgreichen Autoren Carlo Schäfer und Wolfgang Burger lassen in der Krimi-Nacht die Herzen höher schlagen.

"Spannender Spagat zwischen Witz und Todernst"

Reilingen. Sherlock Holmes, Miss Marple und James Bond - drei Köpfe, drei Charaktere und dennoch alle eins: Krimihelden der Neuzeit. Seit Generationen faszinieren ihre Geschichten die Menschheit. Ein Mitfiebern vom Anfang bis zum Schluss, wenn es den Protagonisten stets gelingt den mysteriösesten Rätseln auf den Grund zu gehen und Verbrechen zu lösen - das macht das Genre der Kriminalgeschichten aus.

Doch inzwischen haben Dr. Watson und Co namhafte Konkurrenz bekommen: Kriminalhauptkommissar Theuer und Kripo-Chef Gerlach ermitteln mit zauberhaftem Spürsinn direkt dort, wo ihre Macher zu Hause sind: In der Metropolregion Rhein-Neckar.

"Wir begrüßen heute zwei der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren Heidelbergs. Beide Herren kennen sich in der Region bestens aus und verarbeiten in ihren Geschichten ein Stück Heimat", begrüßte Bürgermeister-Stellvertreterin Sabine Petzold zahlreiche Leseratten am Freitagabend in der Aula der Schiller-Schule zum kulturellen Highlight der Sicherheitswoche: der Lesung mit den Romanautoren Carlo Schäfer und Wolfgang Burger.

Lange schien in Heidelberg das Verbrechen zu schlafen. Doch kurz vor Theuers Pensionierung passiert etwas Seltsames, begann Schäfer aus seinem fünften und letzten Roman seiner Heidelberger Krimireihe zu erzählen. Eine Leiche wird ans Neckarufer angeschwemmt. Kein Fall wie jeder andere, ähnelt die Szenerie gespenstisch seinem ersten Fall, erkennt Theuer. War das Verbrechen von damals etwa nicht vollständig aufgeklärt worden?

Ohne einmal von seinem Buch aufzublicken las Schäfer mit gefestigter Stimme und versetzte seine Zuhörer in eine andere Welt - direkt hinein ins Polizeirevier, wo Maulhelden als Zeugen vernommen werden. "Wann haben Sie Kohl das letzte Mal gesehen?" - "Ich denke, als er heute Morgen ins Wasser geworfen wurde", so die 81-jährige Therese Guttinger.

Was die alte Dame zur Klärung des Verbrechens beitragen kann und wie Theuers Spürsinn noch ein letztes Mal gefordert wird, das gibt es in "Schlusslicht" nachzulesen, in dem Schäfer seinen langjährigen Protagonisten auf ehrenwerte Weise verabschiedet. Für den Mittfünfziger Alexander Gerlach in Wolfgang Burgers neuestem Roman "Schwarzes Fieber" ist dagegen noch lange kein Ende seiner Ermittlungsarbeit in Sicht. Gerade wurde eine bewusstlose Frau mit schweren Kopfverletzungen am Königsstuhl aufgefunden.

Ob der Kripo-Chef auch diesmal wieder dem Täter auf die Schlicht kommt wie die vielen Male zuvor? Kein leichtes Spiel für den Ermittler. Keine Zeugen, keine Angehörigen, kein Wort aus dem Mund des Opfers. Ein gescheiterter Mordanschlag? Ein Wiederholungstäter? Vielleicht.
Zufall auf die Sprünge helfen

Gebannt lauschten die Krimi-Nacht-Gäste den Auszügen aus "Schwarzes Fieber." "Ermittlungsarbeit bedeutet dem Zufall auf die Sprünge zu helfen", weiß der Autor und genau das ist für Gerlach angesagt. Zwischen Familienleben und Beruf springt der Held hin und her und schafft auch dieses Mal wieder das scheinbar Unmögliche: Den Täter zu überführen.

Zwei Schriftsteller, zwei Kommissare, zwei Fälle - doppelte Spannung war bei der Lesung angesagt, bei der jeder Autor auf seine Weise das Publikum zu beeindrucken wusste. Laute Lacher durch Schäfers humorvolle Art über ernste Dinge zu schreiben, gingen bei Burger in ein Schmunzeln über, wenn sich Kommissar Gerlach mit seinen pubertierenden Zwillingen auseinandersetzt. Ein Spagat zwischen Witz und Todernst, zwischen Verbrechen und Aufklärung - bei beiden Kriminalautoren geglückt. vs

Schwetzinger Zeitung
15. Juli 2008


http://www.morgenweb.de/


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SCHLUSSLICHT

Tannöd « Analyse, Kritik & Aktion 22.02.2008

wo wa schon ma bei krimis sind. einer meiner lieblingsautoren in sachen krimi ist carlo schäfer. seine reihe um den kauzigen beinahpensionierten heidelberger kommissar theuer und seine freaktruppe ist wunderbar. der letzte - fünfte - band ist erschienen, übrigens bei rororo. sein im kirchenmilieu spielender krimi kinder und wölfe ist ebenfalls bei edition nautilus in der reihe kaliber.64 erschienen. ein kurzkrimi der es in sich hat. es bleibt wirklich zu hoffen, dass dieser verlag proporierend weiter den freaks & anarchos dieser welt ein auskommen bieten kann…

übrigens, der oben beschrieben krimi kann auch direkt bei der edition nautilus (zwar für einen euro mehr, aber was solls) bestellt werden. die infos gibts hier.


(LucaPinoRelli)

http://aka.blogsport.de/2008/02/21/gelesen-2-tannoed/


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SCHLUSSLICHT

Heinerblog 21.02.2008

Es geht heute um den zuletzt erschienenen Krimi von Carlo Schäfer "Schlusslicht", als TB bei Rowohlt, Reinbek 2007, 255 Seiten, € 8,95.

Kommisar Theuer und seine seltsame Truppe, die in Heidelberg vetrackte Fälle lösen, haben immer eine besondere Art von Brutalität, die man oft nicht so richtig nachvollziehen kann (S. 27). Ganz grundlos wird auch mal "geschrien" (S. 24 und öfter), da darf man schon mal darüber stolpern. "Leidig hat eine Horrormutter, Theuer spinnt, Haffner säuft wie ein Loch, aber… die scheinen noch zu leben!" (S. 38). Die Mannschaft von früher existiert zwar nicht mehr, aber sie lösen den Fall dann doch gemeinsam.

Es geht um einen Studenten, der, nachdem er aus Wut einen Kommilitonen erfolgreich umgebracht hat, das gleich noch einmal versucht, sich dann auch noch einen anderen Mord, den er gar nicht begangen hat, zuschreibt und so Schritt für Schritt zum experimentellen Serienmörder wird. Aus Frustration.

So schafft er sich Erfolgserlebnisse.

Dieses Mal spielt sogar ein "Profiler" mit, der natürlich von niemandem, außer dem Polizeichef, ernst genommen wird und witzigerweise selbst nach einiger Zeit unter Mordverdacht gerät.

Schwierig sind hier nicht mehr die Beziehungen zu Yildirim, der Staatsanwältin, mit der Kommisar Theuer zusammen lebt, oder der angenommenen Tochter. Schwierig sind eher die Bezüge zu dem ersten Krimi von Carlo Schäfer, in dem ein Turner Gemälde (ein falsches, mit Heidelberg - Neckar - Schloss - Motiv) gestohlen wird und zu Mord und Totschlag führt. Die Anspielungen darauf sind schwer zu verstehen, wenn man "Im falschen Licht" nicht oder vor langer Zeit gelesen hat und sich nicht mehr erinnert (wie ich, z.B., leider).

Die seltsame Geiselnahme im Zug (S. 232 / 233) kommt einem irgendwie hingeschnoddert vor, ebenso die Geschichte des "Duncan", die Herr Leonhard, der Profiler, zum Schluss erzählt. Die hätte Stoff für einen eigenen Krimi hergegeben, stattdessen wird sie auf 2 Seiten heruntergeschrieben, schade eigentlich.

Also, man sieht schon: Ein Krimi mit ein paar schiefen Ecken. Aber trotzdem lesenswert. Vor allem, wenn man die Ecke Heidelberg / Mannheim mag.

http://heiner-eberle.de/2008/02/21/schaefer-schlusslicht/


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Heidelberg Aktuell Dezember 2007

Kurz vor der Pensionierung muss sich Kommissar Theuer und sein eigenwilliges Team mit einer Reihe von Morden befassen, wobei ein Mord mit einem alten Fall (Im falschen Licht) zu tun haben könnte. Sollte Theuer damals etwas übersehen haben? Der Serienmörder, mit dem das Team nach dem neuen Polizeidirektor überfordert ist, ruft einen Profiler mit internationaler Reputation auf den Plan. Schnell ist ein Täterprofil erstellt. Und die Jagd beginnt. Aber jagt man auch den Richtigen? Privat ist bei Theuer einiges in Bewegung. Er schmiedet Heiratspläne mit Yildirim. Babette lehrt ihn, wie junge Frauen heute so denken. Carlo Schäfers Geschichte spielt in Heidelberg, doch hat er keinen Regionalkrimi geschrieben, da die Geschichte so auch anderswo spielen könnte ohne zu verlieren. Die Sprache ist geprägt von Wortwitz, wie wir ihn bei Schäfer lieben. Es tritt jedoch noch ein Aspekt hinzu: der ansatzweise experimentelle Umgang mit Sprache, gerade in den ersten Kapiteln. So ist es schade, dass Theuer in den Ruhestand geht, aber sind wir gespannt, welche Überraschungen Carlo Schäfer für uns demnächst bereit hält.


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SCHLUSSLICHT

Baden-Baden-Stadtführer Dezember 2007

Er geht. Der schwere erste Hauptkommissar hat tatsächlich sein Vorhaben, zum Jahresende 2005 den Polizeidienst mit dem vorgezogenen Ruhestand zu tauschen, wahr gemacht. Diejenigen, die Johannes Theuer, seine Lebensgefährtin Bahar Yildirim und deren Ziehtochter Babett Schönthaler, sowie Theuers "Jungs" und deren Eigenheiten noch nicht kennen, sind gut beraten, sich durch die Lektüre der Vorgängerkrimis auf den fünften und letzten Band der Serie einzustimmen, da sich sonst eine gewisse Ratlosigkeit mit der Unlust zum Weiterlesen einstellen könnte.

Allen Theuer-Kennern serviert Carlo Schäfer in seinem gewohnt deftig-kernigen, zuweilen zum vergnüglichen Schmunzeln oder gar mehr reizenden Stil in diesem letzten Theuerfall drei umeinander herumwabernde Geschichten, die durch Einflechtungen aus dem Privatleben der Protagonisten und spezielle Ansichten zur Heidelberger "Idylle" auflockernd angereichert sind.

Doch der Reihe nach:

Der neue Heidelberger Kriminaldirektor Dr. Magenreuter mit "spezieller dermatologischer Ausstattung", der "westdeutsche Afrikaner", einst als Eingliederungshelfer für den psychisch hochbelasteten seinerzeitigen Kripochef Dr. Seltmann aus dem Stuttgarter Innenministerium abgestellt, hat die Team-Idee seines Vorgängers ad acta gelegt, womit das Theuer-Team - eigentlich - das Ende seiner mehr als ungewöhnlichen Ermittlungsarbeit erfahren haben sollte. Da Theuer seinen Ruhestand anstrebt, könnte diese durchgreifende Maßnahme als nicht dramatisch gravierend eingestuft werden. Aber - am Valentinstag 2005 wird eine Leiche im Neckar entdeckt, und zwar genau an der Stelle, an welcher des Theuer-Quartetts erster Fall seinen Anfang genommen hat. Und: Der Tote hat in Verbindung zum damaligen Mordopfer gestanden.

Damit beginnt eine Mordserie, die offenbar wahllos attackierten Menschen durch Erschlagen. Erwürgen oder Erschießen das Leben kostet. Die von Dr. Magenreuter nach gutem altem Verfahrensmuster eingesetzte Sonderkommission bindet dem ersten Hauptkommissar und seinen drei Mitstreitern die Hände, zumal der Kriminaldirektor auf die Qualitäten eines international erfolgreichen Profilers setzt.

Theuer wäre nicht Theuer, wenn er seinem Bauchgefühl nicht folgte, was ihm letztendlich die nächste Suspendierung einbringt, ihn aber nicht davon abhält, seinem Verdacht nachzugehen, um gewissermaßen den "finalen Rettungsschuss" zu setzen. Allerdings entgegen der Magenrauterschen Einschätzung nach seinen ersten Erfahrungen mit den Extremindividualisten: "Da gibt es einen, der heißt Theuer, und der arbeitet mit dreien zusammen - gegen diese vier hilft nur der finale Rettungsschuss." Denn letztendlich bringen genau diese Vier Licht in das Nebelgewirr aus Mord und Totschlag.

Damit ist Schluss und Carlo Schäfers Feststellung aus seinem kurzen Vorwort: "..bei mir mischt sich Wehmut und Erleichterung" wird bei manchem wohl eher Wehmut zeitigen. Aber immerhin gibt es ja fünf Bücher, in welchen man die eine oder andere Szene immer wieder genießen kann.


(Rika Wettstein, Baden-Baden)
http://www.bad-bad.com/buecher/schlusslicht.htm

 

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KINDER UND WÖLFE

Literaturschock - Großes Bücherforum 30.11.2008

So einen Geistlichen hat die Welt noch nicht erlebt - Pfarrer Schmutz ("mit langem u") ist ein evangelischer Pfarrer, wie man ihn sich in seinen kühnsten Alpträumen nicht vorstellen kann. Er spricht fleissig dem Wein zu, was im Kaiserstuhl angesichts der leckeren Tröpfchen besonders leicht fällt; er rastet mit Freuden bei jeder Gelegenheit aus und auch beim Sex kennt er kein Tabu. Kein Wunder, dass er bei seinen geistlichen Aufgaben kläglich versagt. Dennoch, trotz allem Delirium und allen Unzulänglichkeiten hat er eine Spürnase, die ihn - zufällig oder vorherbestimmt? - einen Treffer erster Güte landen lässt.

Ein seltsamer Krimi aus der Reihe kaliber.64 - da steckt jede Menge Psychologie dahinter, und der cholerische Pfarrer ist ein ganz außergewöhnlicher Protagonist, der zwar zeitweise als ziemliche Witzfigur erscheint; ich musste sehr viel lachen, aber so manches Lachen blieb mir dann trotzdem im Halse stecken. Denn trotz aller Schmunzelfaktoren, die Schmutz so an sich hat, ist er doch eine gebrochene Gestalt und führt ein Leben, wie ich es mir trostloser nicht vorstellen kann.

Ein interessantes Stück Text mit viel Zynismus und Stoff zum Nachdenken - der Kriminalfall stand für mich erst an zweiter Stelle und ist auch nicht halb so spannend wie das Innenleben dieses Pfarrers.

 
http://www.literaturschock.de/literaturforum/index.php?topic=15742.0


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KINDER UND WÖLFE

Heidelberg Aktuell 07.07.2008

... Der lauschige Innenhof des "Weinatriums" bildete die malerische Kulisse für ein Zusammentreffen der besonderen Art. Carlo Schäfer las aus seinem 64-seitigen Mini-Krimi "Kinder und Wölfe". Tobias Schmutz, ein - gelinde gesagt - unkonventioneller Pfarrer wird in ein Kaff am Kaiserstuhl strafversetzt und dort wider Erwarten herzlich aufgenommen. Der kleine Marvin Sänger wird tot in einem Brunnen gefunden. Schmutz nimmt sich auf seine ganz eigene, respektlose und unorthodoxe Art des Falles an. Das Publikum, das mit Wein und Antipasti auf vorzüglichste vom Ehepaar Baumann verköstigt wurde, war über dieses Buch und den Vortrag seines Autors begeistert und dankte es ihm mit lang anhaltendem Beifall. ...
http://www.heidelberg-aktuell.de/


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KINDER UND WÖLFE

Untaten & Orte* 1/08 - Die Krimikolumne von Michael Schweizer

Weil er ein fauler und skandalöser Pfarrer ist, wird Tobias Schmutz in Carlo Schäfers Mini-Krimi Kinder und Wölfe nach Birgerberg, einem kleinen Weinort am Kaiserstuhl, auf eine halbe Stelle strafversetzt. Ein Dorf, könnte man meinen, in dem man noch nach 50 Jahren als Fremder gilt. Aber die Winzer nehmen Schmutz gut auf. Es stört sie nicht, dass er geschieden ist, säuft, niemanden besucht, die Liturgie nicht kann und in eine hoffnungslose Liebschaft gerät. Nicht für die Handlung, aber für die Atmosphäre ist es wichtig, dass sich Wölfe in das zwischendurch eingeschneite Dorf trauen.
Als Marvin Sänger, unsympathisches Kind unglücklicher Eltern, tot in einem Brunnen gefunden wird, denkt der Pfarrer nicht im Entferntesten daran, den Fall aufklären zu können. Dann fällt ihm etwas auf, das die anderen Dorfbewohner übersehen, er redet mit zwei Leuten, und schon weiß die Polizei, wen sie verhaften muss.
Kinder und Wölfe lebt von Schmutz' komisch schamloser Sprache. Das größte Unglück, schreibt er in den Proustschen Fragebogen, sei für ihn "Prohibition", der entschuldbarste Fehler "Atheismus", seine Lieblingsbeschäftigung "Gluck, gluck", seine Lieblingsblume "Auf dem Pils". "Üppige, gütige Pflegerinnen" sind seine Lieblingsheldinnen.
Das Büchlein lebt aber auch davon, dass Schmutz sich in seinen betrunkenen Predigten als Theologe von Rang entpuppt. Gott, glaubt er, ist nicht zu erklären, für nichts einzuspannen und schon gar nicht von einer menschlichen Organisation zu verwalten. Er ist das große Geheimnis, "über das sich kaum sprechen lässt, von dem man niemals schweigen kann". Vielleicht ist er näher, auf jeden Fall aber fremder als irgendein Mensch. Der 1964 geborene Hochschuldozent Carlo Schäfer beweist, dass man Schwieriges einfach ausdrücken und auf seinen Sitz im Leben zurückführen kann.


* In Zusammenarbeit präsentiert von "Kommune. Forum für Politik, Ökonomie, Kultur" und "Die Alligatorpapiere"
http://www.alligatorpapiere.de/untaten-und-orte-eins-null-acht.html


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KINDER UND WÖLFE

Kriminalakte Dezember 2007

Einen Ehrenplatz in diesem Club der mordenden Frauen hätte sich Pfarrer Tobias Schmutz verdient, wenn er nicht der Held in Carlo Schäfers "Kinder und Wölfe" wäre. Denn Schmutz ("Schmuuz, mit langem ‚u'.") ist ein Choleriker, Menschenhasser, Trinker und Faulpelz. Trotzdem will ihn die evangelische Kirche aus, auch für Schmutz nicht nachvollziehbaren Gründen, nicht entlassen. Stattdessen versetzt sie ihn auf eine halbe Stelle in Birgerberg, einer kleinen Winzergemeinde im Kaiserstuhl, in der schon seine Vorgänger ein Trümmerfeld hinterlassen haben. Erst als der fünfjährige Marvin Sänger ermordet wird, beginnt sich in Schmutz ein Rest von Mitgefühl zu regen. Er hält, auf Bitten der katholischen Eltern, die Trauerrede. Doch wirklich aktiv wird Schmutz erst, als die Polizei seinen Organisten, den alten, verwirrten Gremser verhaftet. Er muss einen Justizirrtum verhindern. Denn "Man ist kein Mörder, wenn man Orgel spielt.".

Der Krimiplot ist in "Kinder und Wölfe" nebensächlich. Dafür unterhält Pfarrer Schmutz mit seinen Eskapaden prächtig. Denn Schmutz pöbelt jeden an, benimmt sich immer wie ein Elefant im Porzellanladen, fühlt sich danach schlecht, vermeidet - meistens erfolgreich - die Aufgaben eines Pfarrers oder führt sie auf höchst unkonventionelle Art durch. Das Vorbild für Schäfers Pfarrer Schmutz ist daher nicht der nette Pater Brown, sondern Fitz, ohne dessen psychologisches Einfühlungsvermögen.


(AxelB)
http://kriminalakte.wordpress.com/2007/10/

 

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SILBERRÜCKEN

Baden-Baden-Stadtführer Oktober 2006

Ein leicht verschneiter Silvestertag, an dem Johannes Theuer, Erster Hauptkommissar der Heidelberger Polizei, seine Lebensgefährtin Bahar Yildirim und deren Mündel Babett Schönthaler in ihrer neuen Wohnung gemeinsam mit Theuers "Jungs", zu denen mittlerweile der aus Karlsruhe strafversetzte Dieter Senf zählt, den Jahreswechsel begehen, lässt allerhöchstens ahnen, dass die kränkelnde Babett die Gestaltung der kommenden Tage bestimmen wird.

Allerdings erzählt Carlo Schäfer auch von einer Cornelia König, die am Silvestertag beginnt, ihre Sachen für eine Klassenfahrt, die Tage später beginnen soll, zu packen. Allmählich ist zu erfahren, dass diese groß gewachsene, mutterlose Lehrerstochter die Klasse 8 b der Gorch-Fock-Schule in Eckernförde besucht. Am 5. Januar startet diese Klasse mit Lehrer Fredersen zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Heidelberg. Gegen Abend treffen sie in der Jugendherberge direkt neben dem Heidelberger Zoo ein.

Zwei Tage später ist Anatoli Schmidt, tierliebender Mitschüler und wie Cornelia ebenfalls Außenseiter in der Klasse, tot. Gefunden wird er im Graben vor dem Gorilla-Gehege. Für Theuer und sein Ermittlerteam stellt sich eine Unmenge an Fragen, die der Leser bereits zumindest teilweise beantworten könnte. Denn der Auslöser der Tat und deren Hergang sind minutiös geschildert. Insofern würde man den eigenwilligen Polizisten schon gerne weiterhelfen. Zumal Silberrücken Bohumil, das alte Gorilla-Männchen des Zoos, für den Tod des Deutsch-Russen verantwortlich gemacht wird.

Andrerseits bergen deren Gedankenspiele und Vernehmungstechniken doch wieder jenen Reiz in sich, der von Missbilligung bis zu Lachanfällen reichen kann. Mitten in diesen Vernehmungen taucht der vom Dienst suspendierte Dr. Ralf Seltmann wieder auf, begleitet vom dunkelhäutigen Dr. Magenreuter vom Innenministerium, der im Rahmen der beamtenrechtlichen Fürsorgepflicht als Berater den Widereinstieg Dr. Seltmanns in sein Aufgabenfeld als Polizeidrektor ermöglichen soll.

Er hat sich diese Aufgabe wohl einfacher vorgestellt, sonst sonderte er nicht Wochen nach dem eigentlich ungeklärten Tod des Jungen folgende Worte ab:

"Sie haben es alle gesagt. Sie haben gesagt, lass die Finger von Heidelberg. Die schaffen dich. Seltmann ist innerhalb von drei Jahren zum Kretin degeneriert, Schildknecht hat sich nach ein paar Monaten aufgegeben. Da gibt es einen, der heißt Theuer, und der arbeitet mit dreien zusammen - gegen diese vier hilft nur der finale Rettungsschuss. Glaub bloß nicht, dass die sich an irgendwas halten…"

Das komplette Team wird von ihm in Urlaub geschickt und landet wie Yildirim und die erholungsbedürftige Babett an der Ostsee, in Eckernförde. Nicht ganz zufällig, wie sich bald herausstellt, und auf Dieter Senfs Initiative hin, der den Klassenlehrer Fredersen als Täter im Visier hat.

Auch ein zweiter Toter, der während Theuers & Co. Abwesenheit im Graben vor dem Affengehege gefunden wird, bringt ihn nicht von dieser Idee ab, zumal das zurückbeorderte Team dieses Verbrechen bald aufgeklärt hat. Zum guten oder schlechten Ende, je nach Sichtweise, tragen dann Johannes Theuer und Dieter Senf im Doppel bei, nachdem unglaublich viel Dreck über Pädophilie und in der zivilisierten Gesellschaft "verlorene Kinder" in das Leserbewusstsein hat dringen müssen. Dem Autor ist jedoch kein Vorwurf zu machen, da er nur Geschichten über die Welt, "so wie sie ist", schreibt.

Wobei schon zu hinterfragen bleibt, ob der Silberrücken nicht auch als Sinnbild zu verstehen ist. Denn einschlägige Nachschlagewerke lassen wissen, dass eine Gorilla-Gruppe aus einem Silberrücken-Männchen, ein bis zwei untergeordneten Männchen, sowie einigen Weibchen und Jungtieren bestehe. Zum Einsiedler abseits der Herde wird ein altes Männchen, wenn es von einem Herausforderer besiegt wird.

Auch wenn es Freunden von Geschichten mit Tiefgang, die dennoch durchaus auch zum Lachen verleiten, schwer fallen wird zu akzeptieren, dass Silberrücken vermutlich der vorletzte Theuer-Krimi sein wird, darf dennoch gespannt abgewartet werden, erstens ob Johannes Theuer tatsächlich in den vorgezogenen Ruhestand geht und zweitens, wer wohl als siegreicher "Herausforderer" auszumachen sein wird...
(Rika Wettstein, Baden-Baden)


http://www.bad-bad.de/buecher/silberruecken.htm


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Alumni Revue der Universität Heidelberg Sommer 2006

„Selbst Sherlock Holmes war Morphinist“

In Carlo Schäfers Heidelberg-Krimis geht’s mächtig zur Sache.

Eine Wasserleiche – ans Neckarufer gespült. Ein Mann, der auf offener Straße erschossen wird. Eine junge Frau, die von der Schlossmauer stürzt, sowie ein mit ihr liierter Heiliggeistkirchen-Pfarrer, der auf unerklärliche Weise zu Tode kommt. Schließlich ein dreizehnjähriger Schüler – gefunden leblos im Gorillagehege des Zoos. Das ist kein Auszug aus dem Heidelberger Polizeibericht. Das sind allesamt Fälle, die sich der Schriftsteller Carlo Schäfer ausgedacht hat. Mit den Ermittlungen betraut: Kommissar Johannes Theuer, unterstützt von seinen Kollegen Haffner, Leidig, Senf – ein Skurrilitätenquartett, ergänzt um die deutsch-türkische Staatsanwältin Bahar Yildirim. Vier Bücher liegen mittlerweile vor. Sie haben eine Marktlücke gefüllt: den Heidelberg-Krimi.

Das klingt nach einer gewieften Strategie. Carlo Schäfer weist eine solche Intention allerdings weit von sich. Dass er Heidelberg zum Schauplatz seiner Geschichten erkor, hatte zunächst pragmatische Gründe: Hier kennt er sich am besten aus. Da er nebenbei noch einem ordentlichen Beruf nachgeht – als Karl Christoph Schäfer unterrichtet er an der Pädagogischen Hochschule –, wollte er langwieriges Recherchieren vermeiden. Und noch ein weiteres Argument spricht für diesen Ort: „Durch die Uni, durch eine Handvoll internationaler Firmen und den Tourismus kann in Heidelberg eigentlich ziemlich viel passieren. Heilbronn wäre nicht so gut. Wenn ich in Heilbronn einen Chinesen brauche, wie kriege ich den dahin? In Heidelberg überhaupt kein Problem“, erklärt er. Denn auch wenn alle seine Fälle frei erfunden sind – sie sollten in dieser Stadt zumindest möglich sein. Was ihn an seinem international erfolgreichen Kollegen Henning Mankell stört: „Jedes Jahr lässt er in einer südschwedischen Kleinstadt ein Kapitalverbrechen von internationalem Ausmaß geschehen.“ Das aber sei unglaubwürdig.

Geboren wurde Schäfer 1964 in Heidelberg. Aufgewachsen ist er aber in Pforzheim. Erst zum Studium kehrte er an den Neckar zurück. Zunächst an der Universität eingeschrieben, wechselte er mit Mitte zwanzig an die PH und wirkte danach lange Zeit als Hauptschullehrer in Mannheim. Dann ging es vor ein paar Jahren wieder zurück an die Pädagogische Hochschule – nun als Dozent im Fach Deutsch. Außerdem hatte der Rowohlt Verlag inzwischen ein von ihm unverlangt eingesandtes Manuskript aus dem Stapel gezogen und Schäfer unter Vertrag genommen – der Beginn seiner Karriere als Krimiautor erfolgte mit dem Roman „Im falschen Licht“ (2002).

Auf diese Rolle will sich der überzeugte Altstadt-Bewohner allerdings nicht endgültig festlegen lassen. Und auch seine Leser, so sein Eindruck, sind nicht die klassischen Krimi-Maniacs. Das tendenziell Überdrehte seiner Hauptfiguren empfindet er fast schon als Parodie auf dieses Genre. Dennoch sieht Carlo Schäfer seine Bücher in einer eindeutig kriminalliterarischen Tradition verankert. Als Vorbilder nennt er neben Georges Simenon vor allem die Wachtmeister Studer-Romane von Friedrich Glauser. Dass sein unkonventioneller Protagonist Johannes Theuer kein makelloser Held ist, steht für Schäfer außer Frage – „selbst Sherlock Holmes war Morphinist und tendenziell ein Soziopath, der lediglich den etwas dümmlichen Dr. Watson neben sich duldete.“

Jedoch: „Nächstes Jahr soll Schluss sein“, kündigt Carlo Schäfer an. Dann will er seinen Hauptkommissar in den Ruhestand schicken. Zugleich wird Schäfers Debüt als Nicht-Krimi-Autor erfolgen – allerdings unter Pseudonym, erwähnt er mit einem leichten Anflug von Lächeln. Und Theuers letzter Fall? Eine missglückte Zwischenprüfung über Ernst Bloch am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg – „habe ich selbst erlebt!“ – wird eine Rolle spielen sowie eine damit zusammenhängende Serie von Gewaltverbrechen. Mehr aber wird nicht verraten. Klar, der Spannung wegen. (Oliver Fink).


http://www.zuv.uni-heidelberg.de/aaa/alumni/revue_splitter_1_2006_3.html


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SILBERRÜCKEN

WOXX - déi aner wochenzeitung - l'autre hebdomadaire aus Luxemburg  11. August 2006

Tatort Heidelberg

Provinz mal anders: Der Heidelberger Autor Carlo Schäfer schickt regelmäßig sein Ermittlungsteam los um knifflige Fälle in der alten Unistadt zu lösen.

"Man roch den nächsten Regen als eine Ahnung von Metall und Stein in der Luft. Eine graue Wand schob sich neckaraufwärts, als würde die ganze Stadt in eine gigantische Autowaschanlage getrieben. Gegenüber lag das Schloss im Nebel. Ein schönes erstes Bild für einen Fernsehkrimi, aber hier war wirklich jemand tot, und das war erfahrungsgemäß nicht unterhaltsam." Mit diesen Worten beginnt das erste Kapitel von Carlo Schäfers Roman-Debüt "Im falschen Licht", dem Auftakt der Krimi-Reihe um Hauptkommissar Johannes Theuer und seinem verschrobenen Team. Wir sind in Heidelberg, der (zu) oft besungenen, romantischsten aller Städte, und eine Leiche hat sich in einem Pfeiler der Theodor-Heuss-Brücke verfangen. Wahrlich passt das nicht in das allgemein gültige Bild der Postkarten-Altstadt, die, tagtäglich von einer Touristenlawine überrollt, ihr beschauliches Dasein im Schatten der eindrucksvollen Schlossruine fristet. Für Durchreisende ist es angesichts dieser Kulisse schwer vorstellbar, dass Heidelberg auch nur eine ganz normale deutsche Stadt ist. Es wohnen Menschen hier, die ihren Alltäglichkeiten nachgehen, arbeiten und einkaufen gehen, sich abends in ihrer Stammkneipe entspannen oder mit ihrer Familie fernsehen. Handwerker, Geschäftsleute, Studenten, Bankangestellte, Lehrer und Krimiautoren. Wie Carlo Schäfer.

Schäfer wurde 1964 in Heidelberg geboren, er studierte auch dort und lebt nun mit seiner Familie in der Altstadt. Der groß gewachsene, sympathische Mann wirkt auf den ersten Blick nicht unbedingt wie ein Krimiautor; andererseits muss man einräumen, dass es keine signifikanten Merkmale für Krimiautoren gibt. Genausowenig für Kommissare, außer vielleicht deren verständlicher Hang zur Melancholie. Seinen Kommissar Theuer hat Schäfer vor einigen Jahren aus einem kreativen Brainstorming heraus kreiert, gemeinsam mit einem früheren Freund. Obwohl die damalige Idee, im Duett einen Heidelberg-Krimi zu schreiben, fallen gelassen wurde, sollte das Projekt in Schäfer weitergedeihen. Eine erste Geschichte um das Heidelberger Ermittlerteam entstand, ein Mordfall in der Pädagogischen Hochschule (PH). Schäfer schickte das Manuskript an einige Verlage und genoss schlussendlich das Glück, das nur den wenigsten Nachwuchsautoren zuteil kommt: eine Lektorin des Rowohlt Verlags zog sein Manuskript aus dem stets turmhohen Stapel eines Lektorenschreibtisches und beschloss ihm eine Chance zu geben. Freilich wurde der PH-Mord nicht zum Debüt für das Theuer-Team sondern der oben erwähnte mysteriöse Tote im Neckar. Das Buch wurde ein relativ großer Erfolg für den Autor und inzwischen finden sich die mittlerweile auf vier gewachsenen "Theuer-Romane" in jedem Buchladen in Heidelberg und Umgebung. Erste Übersetzungen in Fremdsprachen wird es auch geben: die beiden ersten Romane werden voraussichtlich im nächsten Jahr in Russland erscheinen. Rezensionen in Berliner und Hamburger Zeitungen zeugen nicht zuletzt von der wachsenden Reputation des Autors. Er selbst sieht nur ungern seine Romane auf das Schlagwort "Heidelberg-Krimis" reduziert. Dass seine Geschichten ausgerechnet in der attraktiven Neckarstadt spielen, hat weniger mit dem "Werbepotenzial" Heidelbergs zu tun, als mit dem ganz pragmatischen Grund, dass der Autor einen Großteil seines Lebens dort verbracht hat und sich dort eben auskennt.


Stadtkenner

Anders als in den meisten Krimis sieht man bei Schäfer ein ganzes Team am Werk und nicht, wie so oft, den einzeln (oft: einzelgängerisch) operierenden Ermittler oder das "klassische" Duo. Der Schriftsteller fand es spannend, seinem Hauptkommissar ein Team zur Seite zu stellen, das nicht nur stichwortgebende Figuranten abgeben, sondern eigenständige, für die Handlung relevante Charaktere darstellen sollte. Der "schwere Kommissar", wie sich Johannes Theuer auch selbst gerne in Gedanken nennt, ist Zentrum des Geschehens. Der Hauptkommissar ist eigentlich ein geschätzter und erfahrener Ermittler. Doch seine unkonventionelle und oft ungestüm-unüberlegte Art bringt ihn immer wieder auf Kollisionskurs mit seinen Vorgesetzten, besonders mit Dr. Seltmann, dem neuen Polizeidirektor. Den geraden Ermittlungsweg geht er nur ungern, lieber hört er auf seine - zugegebenermaßen oft wirren - Instinkte. Er neigt zu Tagträumen (Lieblingsmotiv: eine harmonische Bärenwelt), heftigen Migräneanfällen und er hasst Hunde. Seine Teamkollegen könnte man - würde man sie nicht sofort ins Herz schließen - als absolute Loser bezeichnen.

Kommissar Thomas Haffner ist Kampftrinker und Kettenraucher, der selten nüchtern und ohne seine geliebten Reval-Kippen zu finden ist. Das klingt eigentlich unwitzig, doch der beherzte Pfaffengrunder ist in seiner leicht prolligen, zum pathologischen tendierenden Art, einer der größten Sympathieträger unter den Lesern. Kollege Leidig wohnt noch bei der gestrengen Mutter und raucht, wenn, nur heimlich; Werner Stern ist zwar verheiratet, wird aber vom Vater zum Bausparvertrag genötigt. Nicht gerade ein hyperkompetentes Team, das einem als Standard durch neumodische amerikanische Krimiserien vermittelt wird. Nicht zuletzt werden die Ermittler durch die attraktive Staatsanwältin Bahar Yildirim unterstützt. Die junge Frau muss sich nicht nur in einer eher männerdominierten Position bewähren, sondern dabei oft genug ihre deutsche Staatsbürgerschaft wortkräftig betonen.

Mit seinem spritzigen, humorvollen Schreibstil fängt Schäfer seine Leser schon ab den ersten Seiten. Seine Sprache ist lebendig, im Sinne von realitätsnah, und weist vor allem ein virtuoses Gespür für Tempo und Wortwitz auf. Viele wohl eher zartbesaitete Kritiker werfen ihm eine zu derbe Sprache vor, ein Vorwurf, den sich der Autor nur schwer erklären kann, hat doch das belesene Volk eindeutig "Schlimmeres" gesehen. Außerdem sollte man sich heutzutage wirklich nicht mehr über den Gebrauch verschiedener Ausdrücke erregen, vor allem wenn man bedenkt, wie wenig authentisch eine forciert distinguiertere Aussprache einem Kriminalbeamten passen würde.

Gegenüber Kritik weist sich Schäfer eh gelassen: auf seiner Homepage hat er beispielsweise neben den positiven Rezensionen auch teils bösartige Verrisse veröffentlicht. Allzu viele Sorgen über Verkaufszahlen mag er sich auch nicht machen. "Das würde einen nur verrückt machen," meint er. Jedenfalls ist er nicht abhängig von diesen Verkäufen, arbeitet er doch hauptberuflich als Dozent an der PH, nachdem er lange Hauptschullehrer war.


Leicht prollige Sprache

Im Juni dieses Jahres ist die Theuer-Gruppe in die vierte Runde gegangen; in "Silberrücken" muss sie den Mord an einem norddeutschen Schüler aufklären; der Junge wurde im Gorilla-Gehege des Heidelberger Zoos gefunden und der Hauptverdächtige scheint Bohomil, der mächtige Silberrücken, zu sein. Für Theuer und seine Jungs eine viel zu eindeutige Erklärung und somit begeben sich auf ihre berühmt-berüchtigten Ermittlungspfade um dem wahren Täter auf die Spur zu kommen.

Die Abenteuer des Heidelberger Ermittlerteams nähern sich leider der Zielgerade; der Autor wird im Herbst mit der Arbeit am fünften und somit letzten Buch der "Theuer-Reihe" beginnen. Die Geschichten und besonders die Charaktere nicht durch endlose Wiederholungen zu verschleißen, liegt Schäfer am Herzen. Deswegen will und kann er nicht, wie einige seiner Zunftkollegen, zehn oder mehr Romane mit den gleichen Kommissaren schreiben. Ein Kapitel seines Lebens wird somit abgeschlossen sein, doch die schriftstellerische Laufbahn des sympathischen Heidelbergers noch lange nicht. Carlo Schäfer hat noch einige Geschichten zu erzählen. (Sandy Artuso)


http://www.woxx.lu/

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Manheimer Morgen 5.07.2006

Thriller mit skurriler Alltagskomik

FEUDENHEIM: Carlo Schäfer präsentiert seinen neuen Kriminalroman "Silberrücken"

Trotz Fußballweltmeisterschaft waren viele gekommen zum Wiedersehen mit dem chaotisch-sympathischen Team um Kommissar Theuer. In der Zweigstelle Feudenheim der Stadtbibliothek Mannheim stellte der Heidelberger Autor Carlo Schäfer seinen neuen Kriminalroman "Silberrücken" vor. "Es ist die einzige Lesung zu der Neuerscheinung von Carlo Schäfer in Mannheim", erklärte Andrea Schlosser, die mit ihrer Kollegin aus der Köhl'schen Buchhandlung, Andrea van Hazebrouck, die Lesung veranstaltete.

Von einer Silvesterparty wird Kommissar Theuer in den Heidelberger Zoo gerufen. Anatoli, Schüler der Klasse 8 b einer Schule aus Eckernförde, liegt ermordet im Graben des Gorilla-Geheges. War "Silberrücken", der Anführer der Gorillas, der Täter? Ein echter Fall für Kommissar Theuer. Gleich mit seinem ersten Roman "Im falschen Licht" (rororo 23283) gelang Carlo Schäfer ein durchschlagender Erfolg. Hauptkommissar Theuer und sein skurriles Team sind bei Krimifans längst Kult. Carlo Schäfer wurde 1964 in Heidelberg geboren, wohin er nach Kindheit und Jugend in Pforzheim zum Studium zurückkehrte. Er wohnt mit seiner Familie in der Heidelberger Altstadt und ist Dozent an der Pädagogischen Hochschule.

Mit dem Schreiben der Kriminalromane, die allesamt in Heidelberg und Umgebung spielen, habe er sich die ihm unbekannte Stadt erschlossen, bekennt der Autor. Bei seinen Ermittlungen nimmt Kommissar Theuer die Zuhörer mit auf seinen Wegen durch die Gassen der Heidelberger Altstadt. Hastig, mit beinahe monotoner Stimme liest der Autor seine spannende Geschichte, die immer wieder unterbrochen wird, durch ironische Personenbeschreibungen und Alltagsbetrachtungen. Zum Beispiel die Auseinandersetzung zwischen dem eher grobschlächtigen Kommissar Leidig und seinem Chef, Dr. Seltmann, dessen bildungsbürgerliches Geschwafel immer haarscharf am Fall für den Psychiater vorbeischrammt.

Sein Lektor habe erklärt, dass es an der Zeit sei, den Polizeichef endlich in die Psychiatrie einzuliefern, erklärte Carlo Schäfer schmunzelnd. Mit wachsendem Vergnügen verfolgten die Zuhörer den Elternabend, den Kommissar Theuer im ehrwürdigen Karl-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg besucht. Dort begegneten sie Lehrertypen, die jeder von ihnen noch aus seiner Schulzeit kennt, trotz starker Überzeichnung durch den Autor, der früher selbst als Lehrer tätig war.

Eigentlich seien seine Bücher keine Kriminalromane für echte Krimifans, da seine Figuren stets auch ein Alltagsleben führten, erklärte der Autor. "Silberrücken" ist der vierte Kriminalroman von Carlo Schmidt und soll auch sein letzter sein, so der Autor zum Bedauern des Publikums. Doch Pläne für "etwas ganz Neues", das Carlo Schmidt allerdings unter einem Pseudonym veröffentlichen wird, sind bereits geschmiedet. -ost-

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Manheimer Morgen 28.06.2006

Der Kommissar und sein Hauptbelastungszeuge
DAS NEUE BUCH: Krimiautor Carlo Schäfer lässt seinen Antihelden Theuer wieder unromantisch in Heidelberg ermitteln

Irgendwie will das Attribut "krank" nicht recht zum beschaulichen Heidelberg passen. Darum kann es eigentlich nicht zusammengehen: die Ansichtskartenidylle und das zwischen Wahnsinn und Aufrechterhaltung eines einigermaßen geregelten Lebens oszillierende Team des Kommissar Theuer. Der Heidelberger Autor Carlo Schäfer schickt es mit seinem neuen Kriminalroman "Silberrücken" dennoch - oder gerade deshalb - zum vierten Mal auf Verbrecherjagd am Neckar.

Ein Mord an einem Jungen, das Motiv Eifersucht, das zum roten Faden, Kindesmissbrauch, vordergründig schwer passen will, ein Gorilla als Verdächtiger und später Hauptbelastungszeuge: Schäfer schneidert den Fall maßgerecht auf sein chaotisches Ermittlerteam. Rasch führt er die Handlungsstränge zur Tat, der Leser ist Zeuge und kennt den Mörder von Beginn an. Die Frage ist also nur das Wie und Wann des Aufeinandertreffens zwischen Kommissar und Täter.

Der behäbige Ermittler Theuer schwankt zwischen der offiziellen Version eines Unfalls und der Ahnung, dass hinter dem Tod des Jungen eine tragische Geschichte stecken könnte. Eher zufällig deckt er die Zusammenhänge auf und muss dabei persönliche und berufliche Niederlagen einstecken. Dabei hat er von Anfang an eigentlich alle Hinweise in der Hand, weiß sie nur nicht richtig zusammenzusetzen.

Das Buch ist bevölkert von skurrilen Gestalten, die im Sog des bulligen und dennoch gebrochenen Kommissars ihr Innerstes preisgeben, sich in derber Sprache entgrenzen. Die Handlung verliert sich dank dieser Nabelschauen an mancher Stelle in einzelnen Episoden. Der Showdown wirkt ob seiner Brutalität seltsam aufgesetzt - obwohl er die Konflikte der Protagonisten durchaus konsequent zu Ende führt. Dennoch fesselt Schäfer seinen Leser, der nicht umhin kann, Kommissar Theuer irgendwie sympathisch zu finden. Dem Ermittler und Antihelden dürfte das wohl egal sein. dk

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Heidelberg Aktuell Juni 2006

Wieder einmal schickt unser Krimi-Lokalmatador Carlo Schäfer seinen liebenswerten, brummeligen Kommissar Jockel Theuer durch das kriminelle Heidelberg. Ein Schüler aus Norddeutschland auf Klassenfahrt in Heidelberg wird tot im Gehege des altehrwürdigen Gorillas Bohoumil aufgefunden. Auch wenn es zunächst so aussieht, der Affe war´s nicht. Er ist aber möglicherweise der einzige Zeuge der Tat. Kommissar Theuer und sein schräges Team machen sich an die Ermittlungsarbeit. Gut läuft es nicht für Theuer, denn irgendwie zankt er sich ein bißchen zu oft mit seiner Freundin, der Staatsanwältin Yildirim. Und je verquerer der Fall sich entwickelt desto unerfreulicher wird seine private Situation oder umgekehrt. Doch Theuer braucht keinen inneren Seelenfrieden, um zu kriminalistischer Höchstform aufzulaufen. Obwohl der Leser zeitgleich mit dem Mord auch die Identität des Täters erfährt, bezieht die Geschichte gerade aus diesem Vorsprung, den der Leser gegenüber dem Kommissar hat, ihre Spannung. Doch das eigentlich heraussragende an diesem Krimi ist der Erzählstil Schäfers. Alle Entscheidungen und Handlungen Theuers werden aus der Beschreibung seines inneren Zustandes abgeleitet. Dies muß nicht immer in ganzen Sätzen geschehen, sondern kann sehr assoziativ, bisweilen auch bizarr oder zum Schreien komisch sein. In jedem Falle hebt Schäfers Sprache sich wohltuend vom allgegenwärtigen Mainstream-Krimiblabla ab. Ein Krimi für anspruchsvolle Genießer!

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Rhein-Neckar-Zeitung vom 3.06.2006

Demnächst ist Schluss mit Krimi-Schreiben

Carlo Schäfer will nicht als "kurpfälzische Donna Leon den Neckar runter treiben", und deshalb ist mit dem fünften Band im nächsten Jahr mit der Serie um Hauptkommissar Theuer eben Schluss. So sagt der Autor jedenfalls.
Man kann das glauben. Oder eben auch nicht. Irgend etwas hat der Kerl jedenfalls in petto. Carlo Schäfer ist einhintergründiger Mensch, es scheint, in ihm vereinen sich die Helden seiner Krimibuchreihe: der unkonventionelle, aber trotzdem etablierte Theuer, der lümmelhafte Kettenraucher Haffner, der leidend-aggressive Leidig und schließlich Senf, aus dem eh keiner richtig klug wird, der aber als frech gilt, auch wenn er nicht so aussieht. Als "melancholischer Typ mit Hang zum Sarkasmus" beschreibt sich Carlo (eigentlich Karl Christoph) Schäfer selbst, als wir uns im Café Burkhardt in der Unteren Straße treffen. Da ist was dran.
Witzigkeit, so scheint es, hat seine Grenzen: Die Beschreibung der spaßigen Charaktere und die schalkhaften Betrachtungen in seinen Büchern - auf den ersten Blick ist sie in der Person des Kurpfälzers nicht fassbar. zurückhaltend wirkt der große, kräftige, grauhaarige Mann in seiner leicht abgewetzten dunklen Lederjacke, die Augen hinter der Brille verdeckt. Glattrasiert zwar, aber irgendwie doch nicht ganz frisch, abwartend, aber nicht gleichgültig. Da hilft dann erst mal 'ne blaue Gauloise. "Stört's, wenn ich rauche?" fragt er höflich und zündet sich eine an zu Milchkaffee und Hefezopf.
In Heidelberg 1964 geboren, verbrachte er Kindheit und Jugend in Pforzheim. Seit 22 Jahren nun atmet der bekannte Krimibuchautor wieder Heidelberger Luft. Er jobbte schon als Hilfsgärtner, Nachtportier, Cartoontexter, Musiker und landete nach einem Studium der Germanistik und der Zwischenstation als Hauptschullehrer in Mannheim letztlich als Dozent an der Heidelberger Pädagogischen Hochschule. Heute lebt er mit Frau und 13jährigem Sohn in der Altstadt.
"Sprachwissenschaft war mein roter Faden", sagt er. 2002 erschien sein Romandebüt "Im falschen Licht", es folgten "Der Keltenkreis", "Das Opferlamm" und nun "Silberrücken". "Ich habe mal vor Jahren mit einem Kumpel so einen Spaßband mit 1000 Rumpel-Versen geschrieben und veröffentlicht. Hat aber kein Mensch gekauft", erinnert sich der 42jährige an den Beginn seiner Autorenkarriere. "Warum es jetzt so eine Rummel um den vierten Band von Theuer und Co. gibt, ist mir etwas rätselhaft".
Na ja, stolz ist er trotzdem, wenn er durch die Hauptstraße geht "und die Leute so gucken, weil die mein Gesicht in der Zeitung gesehen haben." Fiktive Texte will er schreiben und nimmt in Kauf, Leute zu beleidigen. "Zu meiner Überraschung provoziere ich mit meinen Texten, das hätte ich gar nicht gedacht." Den Schriftsteller Eckart Henscheid findet er gut, mit dem Wiener Kripo-Major "Kottan" könnte sein Theuer wohl zusammen ermitteln, für "Derrick" würde der keinen Wagen holen.
Könnten seine schrägen Jungs eigentlich auch in Mannheim ihrem Beruf nachgehen? "Nee", ist sich Carlo Schäfer ganz sicher, "da wäre der Theuer ein ganz anderer." Diesen speziellen Heidelberger Stolz und die gleichzeitig Genervtheit auf die Stadt rüberzubringen, das geht doch nur hier. "Ich würde übrigens kein Gasse erfinden, aber vielleicht eine Kneipe hineinschreiben, wenn es sein muss." Soviel zu Schäfers Detailbesessenheit und Rechercheakrobatik.
Schreiben sei sein Hobby, sagt er zwischen zwei Bissen am Hefezopf. Manchmal steht er morgens um fünf Uhr auf - nein, nicht zum Joggen - und tippt in den Computer. Denn mit Sport hat er weniger am Hut. "Ich probier's aber immer mal wieder." Und steckt sich die nächste Zigarette an.
Manchmal blitzen seine Augen spitzbübisch, dann etwas, wenn er vom Theaterstück über einen Dauercampingplatz erzählt, das gerade in der Mache ist. Kein Frage, das könnte was werden. Und nun plaudert er es doch heraus, ich habe es doch geahnt: Unter einem Pseudonym will er weiterschreiben, nächstes Jahr, nach der letzten Theuer-Geschichte. Kein Krimi, was anderes. Aufgepasst! Das mit dem Pseudonym klingt merkwürdig - dahinter steckt garantiert eine kleine Hinterlist.
(Maria Stumpf)

Link zu... Link zu ... RNZ (Rhein-Neckar-Zeitung) / HEIDELBERGER NACHRICHTEN 03.06.2006 (Printversion)

Da traf sich eine große Fan-Gemeinde: Carlo Schäfer präsentierte in der "Thalia-Buchhandlung" seinen neuen Heidelberger Kriminalroman "Silberrücken" als vierte Geschichte der eigenwilligen Polizei-Serie um Hauptkommissar Theuer und dessen schräge Spezialistentruppe.
Bekannte Schauplätze, eine emotionale Beschreibung der vertrauten Charaktere, eine fesselnde Story. So gliedert sich die Geschichte um Silberrücken, den "Killer-Gorilla" im Heidelberger Zoo. Eine Schulklasse aus Eckernförde auf Klassenfahrt in der Jugendherberge, drei Tage später liegt der 14jährige Anatoli tot im Gehege des Affenhauses. Der Leser erfährt schnell, wer der Mörder ist, doch der unkonventionelle Hauptkommissar Theuer und sein bizarrer Kollege Haffner tappen zunächst im Dunkeln und wagen gar seltsame Methoden, um den verdächtigen Gorilla zu entlasten. Vielleicht findet nicht jeder Kriminalroman-Leser Zugang zu Schäfers Büchern - sein Stil polarisiert und er liebt die derbe Sprache. Doch seine Fans lieben seine Figuren. Wie er auch. "Ich bin ein Heidelberger Lokalkriminalautor", erzählt er dem begeisterten Publikum. "Aber ich will keine realistischen Krimis schreiben, auch wenn mich das Böse im Menschen schon interessiert, bei allem Spaß!"

(bms)


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Badische Neueste Nachrichten vom 6.04.2006

Beim Zusehen zusehen
Karlsruher Krimitage: Carlo Schäfer in der Kunsthalle

Eher unscheinbar sieht er aus, dieser Carlo Schäfer. Seine Biografie lässt denn auch keine kriminellen Ansätze erkennen. Früher war er Hauptschullehrer, jetzt ist er als Dozent an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg tätig.
Dieser Mann hat einen erfolgreichen Kommissar ins zum Erstarren klar konturierte Heidelberg gesetzt, den Hauptkommissar Theuer, der von Rezensenten kurz als "desillusioniert" beschrieben wird.
Nun ja, das sind sie ja wohl alle, die modernen fiktiven Ermittler. Aber dieser Theuer, der schon drei Fälle gelöst hat, macht sich in "Silberrücken" (der erst im Mai erscheint) an die Lösung eines Falls, bei dem offenbar ein riesenhafter Affe ("Pelzkubus") einen 13-jährigen Jungen getötet hat. Das zumindest verrät der Teil des Romans, den Schäfer dem begeisterten Publikum im eklatant gut besuchten Feuerbachsaal der Kunsthalle vortrug.
Der Kommissar ist hier ein Spielball in alle Richtungen zerrender Kräfte, sprich eines ins Irre diffundierenden Ermittlungsteams und offensichtlich mindestens ebenso mit dem geistigen Verarbeiten seiner Umwelt beschäftigt wie mit der Lösung des Falles.
Unterdes und zwischendrin überhaupt scheint der Fall in weite Ferne zu rücken. Man sieht Theuer zu, wie er den Ermittlungen zusieht, die sich im Kreise drehen. Wer frühere Theuer-Krimis kennt, weiß, dass dieser Kommissar gelegentlich in die Luft guckt und sich ein Land herbeiträumt, in dem nur Bären leben, die in einer Zeitung lesen, die über Lachs und Honig berichtet. Ja. So, nun die Realität:
Man erlebt einen skurrilen Elternabend mit, bei dem der Kommissar sich Tiraden eines ewigen Theologiestudenten anhört, dem der Autor eine Semesterzahl von etwa 800 zuschreibt. Geht es noch um den Fall? Ist es nicht viel interessanter, was für Menschen die Mitschüler des toten Anatoli sind, die auf Klassenfahrt von Eckernförde nach Heidelberg gekommen sind?
Schäfers Sprache ist präzis: Seine pubertierenden Jugendlichen sprechen eine Sprache, die er nicht erfinden musste. Die ist beobachtet, nie gewollt auf Komik getrimmt. Wo gewollte Komik ist, kommt sie gerne süffisant schwarz: ein potentieller, aber kranker Zeuge lässt den Kommissar wissen, aufgrund seines Leidens plane er nicht mehr lange zu leben und man möchte eventuelle Anfragen doch bald an ihn richten.
Ganz faszinierend sind Schäfers Beschreibungen des Ermittlerteams. Da ist der stets blödsinnig betrunkene Haffner ("...wenn er nicht rauchte, schlief er und wenn er rauchte, trank er...") der Muttersohn Leidig ( "...viel lieber als die Mutter zu besuchen, wäre er durch die Kanalisation nach Hause gekrochen...") und ach, ist es nicht das reine Vergnügen, wenn ein Erfinder seine Figur ganz schlicht mit "der wirre Hauptkommissar" beschreibt.
Schäfer, der sich zunächst als eher unspektakulärer Vorleser seines Werkes geriert, nimmt in der guten Stunde atemloser Rede Fahrt auf: Wo Beschleunigung sein muss, da ist sie, wo Entschleunigung sein muss, auch diese.
Das Publikum dankt mit amüsierter Akklamation, der Autor klappt die Kladde zu, als sich gerade Spannung einstellen will. Aber das müssen Krimi-Vorleser ja so machen. Noch Fragen? Einer will wissen, ob es denn schon Angebote zur Verfilmung gebe. Nein, das nicht. Aber man könne ja Unterschriften sammeln, empfiehlt der Autor. Der erste Theuer-Krimi, immerhin, wird gerade ins Russische übersetzt. (Thomas Zimmer)

 
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DAS OPFERLAMM

Baden-Baden-Stadtführer Oktober 2006

"Ganz zum Schluss, als es vorbei war" beginnt Carlo Schäfer seinen dritten Kriminalroman und weckt nicht nur Lust auf eine Widerbegegnung mit dem ungewöhnlichen Ermittlerquartett Johannes Theuer, Thomas Haffner, Simon Leidig und Werner Stern, sondern auch Interesse zu erfahren, warum der eigenbrötlerische erste Kriminalhauptkommissar Johannes Theuer im Prolog so verzweifelt beschrieben wird.

Diejenigen, die bereits Bekanntschaft mit der erdachten Heidelberger Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft gemacht haben, mögen vermuten, die arrogante Engstirnigkeit, die in den Chefetagen waltet, habe Theuer so weit gebracht. Andrerseits haben weder er noch sein Team sich bislang durch derlei in die Verzweiflung treiben lassen, sondern eher mit recht dienst-undisziplinierten Mitteln dagegen gehalten. Demnach muss es mindestens einen weiteren Grund für Theuers psychische Ausnahmesituation geben.

Fast möchte man meinen, der Liedtitel "Das Böse ist immer und überall." der österreichischen Musikgruppe Erste Allgemeine Verunsicherung animiere besonders in Heidelberg zu Untaten. Gerade einmal ein halbes Jahr ist es her, dass die Theuer-Truppe ein besonders infames Kapitalverbrechen aufgedeckt hat, da wird Heidelberg erneut heimgesucht, einmal von Brandstiftungen und zum anderen durch den Mord an einer jungen Frau, die am 2. Januar zu Füßen der Heidelberger Schlossmauer gefunden wird - geschändet. Insofern muss selbst Polizeidirektor Dr. Ralf Seltmann auf Anhieb erkennen, dass weder Unfall noch Selbstmord als Todesursache in Frage kommen können. Aber, nachdem kurze Zeit darauf der Pfarrer der Heilig-Geist-Kirche ebenfalls zu Tode kommt und bei ihm ein Brief des ersten Opfers gefunden wird, ist für ihn die Lösung sonnenklar. In einer reichlich verpatzten Pressekonferenz präsentiert er sie der Öffentlichkeit und wird darauf hin in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Wie bemerkt Bahar Yildirim, Staatsanwältin und seit einigen Wochen Lebensgefährtin des rund 20 Jahre älteren ersten Hauptkommissars so treffend dazu?: "Dass er letztes Jahr eine Ermittlung massiv behindert hat, verzeihen sie ihm,… aber nach einer beschissenen Pressekonferenz ist er fällig. Irgendwie scheint mir das typisch."

Typisch für Theuer und "seine Jungs" könnte es weitergehen, wenn nicht die Interimschefin Sigrid Schildknecht einen Keil ins Team zu treiben versuchte, was ihr vorübergehend gelingt, Theuer in den Urlaub treibt und auf eigene Faust Ermittlungen anstellen lässt. Diese fördern etliches an "Bösem, das immer und überall ist", zutage und führen letztendlich wieder zum gemeinsamen Denken und Agieren des Quartetts, was - wie gehabt - in kernig-deftiger Sprache vermittelt wird. Dessen Ausgang ist indes für die Vier nicht so geglückt wie in den vorangegangenen kühnen Einsätzen.

Geglückt ist hingegen eine weitere spannende Geschichte über "die Welt, so wie sie ist", in welcher erneut jede Menge Heidelberger Lokalkolorit verarbeitet ist, und deren Qualität sicherlich weder Leser aus Heidelberg noch von außerhalb zum Verzweifeln bringt.
(Rika Wettstein, Baden-Baden)
http://www.bad-bad.de/buecher/opferlamm.htm

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DAS OPFERLAMM

Eberbach-Channel (Online-Magazin für Eberbach und Umgebung) vom 14.03.2005

Aus seinem neuesten, im November 2004 erschienenen Werk, las der in Heidelberg lebende Autor Carlo Schäfer am Freitag Abend in der bis zum letzen Platz besetzten Buchhandlung Greif.
Nach "Im falschen Licht", Schäfers Debüt als Krimi-Autor (im Jahre 2002 im Rowohlt Verlag erschienen) und "Der Keltenkreis" ist "Das Opferlamm", sein dritter Roman, der im Raum Heidelberg/Mannheim spielt.
Im Kirchenmilieu ermittelt diesmal das seltsam anmutende Team um Hauptkommissar Theuer mit seinen Kollegen Haffner, Leidig und Stern nach dem Tod eines jungen Mädchens, das von der westlichen Mauer des Heidelberger Schlosses stürzte.
Mit dem ihm ganz eigenen Humor und der Sprache, mit der Schäfer seine Protagonisten agieren lässt, ist ihm nach Meinung der Kritiker mit "Das Opferlamm" ein Geniestreich gelungen. Das in seinem dritten Roman noch reichlicher gestreute "Kurpfälzer Lokalkolorit" birgt aber auch eine Gefahr in sich. Um nicht in die Schublade "Heidelberg-Krimis" verbannt zu werden, hat sich Carlo Schäfer eine zahlenmäßige Begrenzung seiner Arbeiten in diesem Genre auferlegt. Er könne sich für die Zukunft vorstellen, etwas ganz anderes als Krimis zu schreiben. Auch gegen eine Verfilmung seiner Bücher hätte er nichts einzuwenden, falls Interesse bestände, so Schäfer am Freitag Abend - nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen. Seinen Lebensunterhalt verdient Carlo Schäfer im Moment noch als Dozent an der PH in Heidelberg und nicht mit seinen Büchern.

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DAS OPFERLAMM

Der Standard vom 08.01.2005

Mauerfall

In Heidelberg stürzt ein junges Mädchen über die Schlossmauer. Unfreiwillig. Die heimische Ermittlertruppe ist nicht ohne. Ein Vorgesetzter, so von der Rolle, dass er vom Dienst beurlaubt werden muss, ein cholerischer, bindungsscheuer Hauptkommissar, ebenfalls zeitweise suspendiert und jede Menge Rätsel, daraus besteht Carlo Schäfers Krimi Das Opferlamm (8,90 Euro, rororo). Schäfer ist ein mitreißender Schilderer destruktiver Gruppendynamik. Seine kaputten Ordnungshüter, Kettenraucher, Alkoholiker und notfalls Kneipenschläger erleben nicht alle die Aufklärung des Falles. Schäfers böse Wortspiele beleben die lakonisch-surrealen Dialoge; ein Stück deutscher Vergangenheit mischt sich ein und bringt die Gegenwart durcheinander. Der Autor stammt aus Heidelberg - Heimatkunde einmal anders!

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DAS OPFERLAMM

Rhein-Neckar-Zeitung vom 27.10.2004

"Heiliggeist-Pfarrer stürzt zu Tode"


Carlo Schäfers neuer Heidelberg-Krimi "Das Opferlamm" spielt im Kirchenmilieu.

Tatort Schloss. Das musste ja so kommen, dass Carlo Schäfer früher oder später auch Heidelbergs Wahrzeichen fleddert. Jetzt ist es soweit. Starker Tobak im Schatten der romantischsten aller Ruinen. Ein junges Mädchen stürzt von der westlichen Schlossmauer. Sexuell missbraucht, gerade mal 18 jahre alt, Selbstmord. Oder doch Mord?

Carlo Schäfer steht an der Schlossmauer und schaut nach unten. Nicht zu weit vorbeugen. Schließlich will er nicht so enden, wie das erste Opfer seines neuen Krimis "Das Opferlamm". Hier muss es geschehen sein. Touristen laufen umher, fotografieren. Alltag am Schloss, der keine Ahnung davon aufkommen lässt, welches Kapitalverbrechen hier passiert ist.

Doch glücklicherweise kennt Schäfer seinen Kommissar Theuer, der sich von Alltäglichem nicht blenden lässt und nicht an Zufälle glaubt. Dafür hat der schrullig-eigenwillige Ermittler in den beiden Fällen "Im falschen Licht" und "Der Keltenkreis" schon zu viel Erfahrung im zwielichtigen Milieu der Neckarperle gemacht. Jetzt: "das Opferlamm", Schäfers dritter Theuer-Fall, der im November erscheinen wird. Der Titel deutet es schon an: Der Krimi spielt zwar nicht zur Osterzeit, aber im Kirchenmilieu.

Keinen geringeren als Umberto Eco zieht Schäfer heran, um seine Beweggründe für den neuen Krimi zu verdeutlichen. Eco habe den "Namen der Rose" aus einem unbestimmten Bedürfniss heraus geschrieben, einmal einen Mönch zu vergiften. Ähnlich scheint es bei Schäfer zu sein. "Ich wollte Kirchenleute auch mal was Böses tun lassen", erzählt er, dessen Großvater Missionar in Indien war, dessen Vater und Schwester Pfarrer sind. Vergangenheitsbewältigung? "Nein, keine Spur." Er habe die Geschichte eher aus pragmatischen Gründen in der Kirchenszene angesiedelt, wo er sich auskennt.

Und so bleibt es in Schäfers "Opferlamm" nicht lange nur bei der jungen Toten am Schloss. Der Pfarrer zu Heiliggeist stürzt zu Tode. Kurz darauf brennt das Pfarramt bis auf die Grundmauern nieder. Bis Kommissar Theuer und sein Team abgewrackter Kollegen auch nur ansatzweise die Puzzleteile zusammensetzen können, gibt es weitere Tote, Terroristen tauchen auf; ein Tatverdächtiger wird verprügelt. Wie die beiden Vorgänger strotzt auch Schäfers dritter Krimi nur so von Lokalkolorit. Und das, obgleich der Autor bereits festgestellt hat, wie heikel es ist, über Heidelberg zu schreiben. "Die Animositäten sind größer, als ich vermutet hätte." Leser mit überschwenglichem Lokalpatriotismus scheinen Schäfers Abhandlungen sauer aufzustoßen. "Meine Romane polarisieren", sagt er, ist aber sicher, seine Fangemeinde wächst.

Mit der Theologen-Geschichte will der Krimi-Schäfer noch ein wenig mehr Schafe um sich scharen. Obgleich sich auch jetzt schon vermuten lässt, so der Autor, dass sich besonders Altlinke, ehemalige 68-er, an seinem "Opferlamm" reiben werden. Denn Heidelberg zur Zeit der Studentenunruhen, samt des umstrittenen "Sozialistischen Patientenkollektivs" und der RAF, bildet quasi den historischen Hintergrund des Romans.

Auch wenn für den Verlag Rowohlt der Spielort Heidelberg ein entscheidendes Verkaufsargument darstellen mag, will Schäfer selbst keinesfalls als "der Heidelberger Krimiautor" abgestempelt werden. Der Dozent an der Pädagogischen Hochschule betätigt sich auch in anderen Genres, verrät er. Ein Kinderbuch sei bereits geschrieben.

(Alexander R. Wenisch)


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DER KELTENKREIS

raumK, Kulturportal für KARLSRUHE & REGION vom Oktober 2004

Buch-Empfehlung von Ulrike-Ebba Gräfin von Sparr

Karlsruher Krimitage und Autorenlesung mit Carlo Schäfer, der es versteht, mit bühnenreifer Stimme seinen zweiten Regional-Krimi ‚Der Keltenkreis‘ vorzustellen. Bereits der Einstiegsband ‚Im falschen Licht‘ führte in die Heidelberger Kriminalszene ein. Insgesamt sind fünf Romane mit festem Ermittler-Personal geplant: dem Ersten Hauptkommissar Johannes Theurer und seinem zusammengewürfelten Drei-Mann-Team + junger Staatsanwältin türkischer Herkunft.

Der Krimiaspekt: Ein Toter, über den zunächst niemand etwas weiß, weder Ermittler noch Leser. Ein weiterer Toter, scheinbar haben beiden Leichen nichts miteinander zu tun – für das Ermittlerteam. Die Leser haben bereits einen Wissensvorsprung: u.a. schleicht eine dubiose Gestalt im Buch umher. Ist das der Mörder? Das Theurer-Team arbeitet sich unkonventionell voran – zum Leidwesen seiner Vorgesetzten und zur gespannten Freude der Leser.

Der Romanaspekt bedient das Menschelnde mit den nicht weniger chaotischen Lebens- und Liebesgeschichten der Protagonisten. Die Sprache ist klar, witzig, logisch und gespickt mit ungewöhnlichen Wortbildern. Der Autor hat Freude daran, Abläufe akribisch aufzubereiten – alles passt, vor allem zum Schluss. Es stimmt wehmütig, wenn man diese ‚Typen‘ nach getaner Ermittlungsarbeit in den Gassen Heidelbergs aus den Augen verliert. Bis zum nächsten Krimi – der erscheint im Oktober.

Link zu... Link zu ... www.raumk.de


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DER KELTENKREIS

Berliner Zeitung vom 12.02.2004

"Die Mordstatistik von Heidelberg"

Heidelberg mag in Sachen Mord weniger zu bieten haben als eine Großstadt, aber wenn dann doch mal was passiert, ist auf das Team um den melancholischen Kriminalkommissar Johannes Theuer Verlass. Die Truppe wurde in Carlo Schäfers erstem Krimi, "Im falschen Licht", von einem übereifrigen neuen Polizeidirektor zwangsgebildet und feierte als Fusion von Dick & Doof mit Truck Stop beachtliche Triumphe - auch bei den Lesern. In "Der Keltenkreis" erhöht sich Heidelbergs Jahres-Mordstatistik auf drei, da kann man glatt von einer Serie sprechen. ...
Hut ab vor diesem Autor. Theuers verlorene Jungs und ihr weiblicher Sidekick, Staatsanwältin Bahar Yildirim, bringen genau das mit, was man von einer Krimiserie haben möchte: sorgsam dosiertes Lokalkolorit, glaubhafte Plots und eine emotionale Bindung an die Hauptfiguren, die süchtig macht.

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DER KELTENKREIS

Hamburger Abenbblatt vom 24.01.2004

"Mord auf Mord im beschaulichen Heidelberg"

Als der in Heidelberg lebende Autor Carlo Schäfer vor knapp zwei Jahren sein Krimidebüt "Im falschen Licht" bei Rowohlt herausbrachte, las man eine unterhaltsame, recht spannende Geschichte um eine Leiche im Neckar. Mehr nicht. Ungewöhnlich war allein der Ort des Geschehens: Heidelberg glänzte bis dato auf der Landkarte des deutschen Kriminalromans als weißer Fleck. Vielleicht war auch dieser Umstand Auslöser des verlegerischen Denkens gewesen, jenen Kriminalroman in den Zeiten boomender Regionaltitel auf den Markt zu bringen.
Tempi passati. Seit kurzem liegt Schäfers zweiter Roman mit seinem eigenwilligen Ermittlerteam, das zwischen Trunksucht und Melancholie changiert, vor. "Der Keltenkreis" bewegt sich sprachlich und dramaturgisch auf einem so deutlich höherem Niveau als sein Vorgänger, dass sich durchaus gewisse Hoffnungen in die Zukunft dieses Krimiautors setzen lassen.
Schäfers Geschichte beginnt mit der Innenschau eines offenbaren Zwangscharakters, in dessen gedanklicher und gefühlsmäßiger Welt ein obsessiver Begierdemix aus Erotik und Gewalt Raum greift. Das ist kein über die Maßen origineller Zugriff auf das Kommende, schürt aber die Erwartungen. Und Schäfer hält die Spannung - dem ersten Mord in der Heidelberger Altstadt sollen weitere folgen. Hauptverdächtiger ist ein so genannter Plasmamann, der an öffentlichen Plätzen seine scheinbar konfusen Verschwörungstheorien kundtut - und somit als eine Art Sündenbock herhalten soll. Bis Hauptkommissar Theuer, Schäfers gedankenschwerer Held, auf eine ganz andere, erst einmal abwegig scheinende Idee kommt.
Carlo Schäfer bedient sich des mittlerweile genreüblichen Erzählprinzips, private Probleme (des Kommissars) mit einer davon unabhängigen Dramaturgie der kriminalistischen Handlung zu verknüpfen. Das funktioniert insoweit, dass man zumindest gespannt ist auf des Autors kommenden Roman. "Der Keltenkreis" jedenfalls stimmt zuversichtlich.

 
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DER KELTENKREIS

Sonntagsblatt vom 11.01.2004

Spannung für kalte Abende

Horrormord in Heidelberg

Mitten in Heidelberg: Ein Mann wird erschossen. Es scheint klar: Es war der "Plasmamann", ein Stadtstreicher. Nur Kommissar Theuer traut dem Braten nicht.
Der Krimi "Der Keltenkreis" ist eine Wucht, weil Carlo Schäfer ein glänzender Schreiber ist. Dialoge, Story, Spannung. Alles stimmt.


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DER KELTENKREIS

Saarbrücker Zeitung 13.11.2003

Krimi der Woche

..Was das Ganze zu einem köstlichen Leservergnügen macht, ist dabei Carlo Schäfers sympatisch-schnoddriger Wortwitz, mit dem er bis hart an den Rand der Satire das Kriminalisten- und Fahndermilieu aufs Korn nimmt.


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DER KELTENKREIS

Ruprecht - Heidelberger Studierendenzeitung 04.11. 2003

"Mörder an der PH: Der Krimiautor Carlo Schäfer"

Der Täter kommt immer an den Tatort zurück. Das ist sowas Psychologisches: Schauen, wie die Welt sich dreht, nachdem m an sie mit Macht aus den Fugen geschlagen hat. Die Welt an der Pädagogischen Hochschule (PH) ist noch heil. Noch – denn der Täter hat sich längst eingeschlichen. Carlo Schäfer: zuerst provoziert er Mord und Zwietracht unter den Pädagogen, dann wird er selbst einer von ihnen. Naja, das mit dem Mord und der Zwietracht ist natürlich nur erfunden.

Schäfer, Heidelberger, bekennender Altstädter und Autor macht nicht gerade den Eindruck, als könne er außerhalb zweier Buchdeckel einer Fliege etwas zu Leide tun. Schließlich ist er auch Pädagoge. Und weil Schäfer gerne über Orte schreibt, an denen er sich auskennt, spielt seine erste Mordgeschichte dort, wo er studiert hat: an der PH. Veröffentlicht ist die Geschichte unterdessen noch nicht – "was auch nicht mehr geht", sagt Schäfer.

Zwischenzeitlich hat der 39-jährige seinen Beruf als Hauptschullehrer aufgegeben und gegen einen Dozentenjob an eben jener Institution getauscht, der er einst einen Mord ans Bein geschrieben hatte. Wenn auch unveröffentlicht, hat ihm dieser Pädagogen-Komplott die Tür geöffnet.
Seine Romanvorlage wurde im Rowohlt-Verlag, wo 5000 Manuskripte im Jahr unverlangt eingereicht werden, "klassisch aus dem Stapel gezogen". Schäfers Vorlage wurde zwar nicht für gut befunden. Doch sein Talent wurde erkannt, weshalb er 2000 den Auftrag für seinen ersten "richtigen" Roman erhielt. Seither schreibt der Heidelberger Krimis, die in Heidelberg spielen.

"Im falschen Licht" hieß der Erstling. Jetzt hat Schäfer mit "Der Keltenkreis" nachgelegt. Und am dritten Heidelberg-Krimi bastelt er bereits. 300 Seiten sollen bis März 2004 beim Lektor liegen – "etwa 30 hab' ich schon", erzählt er. "Das wird knapp." Sehr wahrscheinlich, dass Schäfer dann, wie bei seinen ersten beiden Romanen auch, in Nachtschichten die Ermittlungen des Hauptkommissar Theuer vorantreiben muss. Theuer ist ein grüblerischer Sonderling und Schäfers Protagonist. "Eine Mischung", beschreibt er, "aus Simenons Maigret und Chandlers Marlow". Ein Charakter also, der seine Qualitäten erst zeigt, wenn im Heidelberger Bahnhofsviertel ein Mann auf offener Straße erschossen, oder wenn am Aschermittwoch eine Leiche aus dem Neckar gezogen wird. Wenige Seiten braucht Schäfer, um das sonst doch eher beschauliche Heidelberg als Tatort kapitaler Verbrechen zu etablieren.
Dass Schäfer die Neckarperle eigentlich langweilig findet und sich darum seinen Wohnort spannend schreibt, dem widerspricht er vehement. Statisten seines Debüts scheinen das anders zu sehen. Gerade als die Wasserleiche auf die Neckarwiese gezerrt wird, schreibt Schäfer: "Auf der Brücke standen Schaulustige, gerade dass sie nicht applaudierten, weil endlich mal was los war." Es sind nicht die internationalen Kriminalfälle, die Schäfer in Heidelberg spielen lässt. "Der  S c h a u p l a t z  beeinflusst die Handlung", ist er überzeugt. Weshalb er beispielsweise auch Henning Mankells "Wallander-Romanen" wenig abgewinnen kann. "Immer wenn es Herbst wird, kommt der Nebel und kommt die Mafia über die schwedische Provinz", kritisiert er. So soll es dem Heidelberger einmal nicht gehen. Schon jetzt nerve ihn, immer nur auf den Regionalbezug seiner Romane angesprochen zu werden. Daher weiß er, dass er Theuer nach seinem fünften Fall in Ruhestand schicken wird. "Ich will schließlich nicht in der Schublade ‚Heidelberger Krimiautor' enden."

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DER KELTENKREIS

Pforzheimer Zeitung vom 23.10.2003

"Atmosphäre und skurriler Humor"

Carlo Schäfer garniert mit regionalem Lokalkolorit seinen zweiten Krimi "Der Keltenkreis"

PFORZHEIM. Kein irrsinniges Grinsen verzerrt sein Gesicht, kein Blutdurst funkelt aus seinen Augen, keine Verschwörermiene setzt er auf, noch nicht einmal ein perfides Lächeln gönnt er sich - er mordet einfach. Mit seinem dunkelblonden Mecki, dem farbgesprengelten Brillengestell um die kreisrunden, starken Augengläser, dem alterslos glatten Gesicht eines strebsamen Gymnasiasten und der Falte, die sich gelegentlich vom inneren Ansatz der linken Augenbraue in die Stirn hochkerbt, wirkt er keineswegs wie ein mordlüsterner Finsterling.

Genau genommen ist er Täter, Opfer und Aufklärer in einem, denn Carlo Schäfer schreibt Geschichten ums tödliche Verbrechen. Durchaus erfolgreich übrigens, wie sein zweiter Kriminalroman "Der Keltenkreis" beweist, den der Autor nun in der Pforzheimer Stadtbibliothek vorstellte. Die zusammen mit der Rieckerschen Buchhandlung arrangierte Veranstaltung indes war etwas schwächlich besucht, was aber dem hörbaren Vergnügen der Besucher an den teils drolligen Beschreibungen in Schäfers Krimi keinerlei Abbruch tat. Erst recht angetan war der Hörerkreis, als Schäfer jene Passage seines Romans las, die in Pforzheim spielt. Nicht von ungefähr hat Schäfer das Lokalkolorit der Goldstadt genutzt, denn der 1964 in Heidelberg geborene und jetzt dort wieder als Hochschuldozent tätige Autor hat Kindheit und Jugend in Pforzheim verbracht.

Und wenn er trefflich das altertümlich rasselnde Deutsch eines Spätaussiedlers im Haidach nachahmt, die Graumäusigkeit städtischer Beamter persifliert, so nebenbei auch noch manche Bausünde verbal abbürstet, dann sind die Zuhörer erst recht amüsiert. Ohnehin meidet Schäfer für das Handlungsgeschehen seiner Romane die von vielen TV-Krimis schon reichlich ausgeweideten, neudeutsch "Locations" genannten Örtlichkeiten im Bannkreis der Millionenstädte. Der "Keltenkreis" spielt wie Schäfers erster Krimi "Im falschen Licht" hauptsächlich an jenem Ort, der Hölderlin zu der begeisterten Zeile hinriss: "Du der Vaterlands Städte Ländlichschönste, so viel ich sah." In Heidelberg also geht der meist zynisch-knurrige Hauptkommissar Theuer seinem Ermittlerhandwerk nach.

Diesmal ist ein Mann spätabends auf offener Straße aus nächster Nähe erschossen worden. Wenig später erfolgt ein weiterer Mord in derselben brutalen Manier. Verdächtigt wird ein etwas verwahrlostes Stadtoriginal, der "Plasmamann" geheißen - eine scheinbar sichere Fährte. Doch Theuer und seine engsten Mitarbeiter, samt der Staatsanwältin Bahar Yildirim (erfolgreich integrierte Frauen mit türkischen Wurzeln machen sich auch in einem Krimi gut) und dem gestelzten Polizeidirektor Seltmann, gehen mehrfach in die Irre. Ein als Geisel genommener Polizist gibt dem Handlungsverlauf noch mehr Würze.

Krimiautor Schäfer lässt sich auch an Wort- und Situationswitz einiges einfallen: "…klang es froh durch das Plätschern des Morgenurins." Bisweilen wird der zügig durchlaufende Sprachstil durch etwas viel Wie-Vergleiche aufgeputzt, die allerdings bei der Lesung oftmals durch des Autors Eiligkeit in punkto Sprechtempo weniger zu Buche schlagen.

In den Dialogen hingegen weiß Schäfer bei seinem Vortrag farbige Modulationsakzente zu setzen, in Sonderheit bei badischen und kurpfälzischen Dialekteinsprengseln. Die gut eingefangene Atmosphäre, die bis zum Ende spannende Handlung und der skurrile Humor geben dem "Keltenkreis" seinen Pfiff.


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DER KELTENKREIS

Frankfurter Neue Presse (Printausgabe) vom 18.10.2003

Herrlich skurril schreibt auch Carlo Schäfer, dessen melancholischem Kommissar in "Der Keltenkreis" drei wunderbar verrückte Mitarbeiter zur Seite stehen, während er neben seinen Ermittlungen in einen Sorgerechtsstreit hineingezogen wird, der in einer herrlich bizarren Szene im Jugendamt gipfelt. Nach der Lektüre dieses Buches wird man Heidelberg, den Schauplatz der Handlung, in einem ganz neuen Licht sehen, wie Jutta Wilkesmann aus eigener Erfahrung beteuerte.

Quelle: www.rhein-main.net/


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DER KELTENKREIS

Ludwigsburger Wochenblatt vom 9.10.2003

Dies ist der zweite Kriminalroman von Carlo Schäfer, der einen regionalen Bezug hat: Heidelberg und Pforzheim, in dem der Leser wieder auf das vertraute Personal trifft: im Vordergrund der behäbige, eigenbrötlerische Theuer, dessen Stärken sein Selbstzweifel und sein assoziatives Denken sind, die junge türkischstämmige Staatsanwältin Yilderim, der karriereversessene Polizeipräsident Seltmann und das eigenwillige Ermittlerteam.


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DER KELTENKREIS

Rhein-Neckar-Zeitung vom 2.10.2003

"Mörderisches Treiben in einer kleinen Stadt"

Carlo Schäfer hat mit "Der Keltenkreis" seinen zweiten Heidelberg-Krimi vorgelegt - Das Ermittlerteam hat es mit einem Serienkiller zu tun.
Carlo Schäfer ist ein waschechter Heidelberger und hat jetzt seinen zweiten Krimi vorgelegt, der in den Straßen und Gassen seiner Heimatstadt spielt. In der Buchhandlung "Thalia" absolvierte er dieser Tage die erste Lesung daraus.

Von Kirsten Baumbusch

Heidelberg, ein Sündenpfuhl. Zumindest wenn man Carlo Schäfer glaubt. Der hat gerade seinen zweiten Kriminalroman vorgelegt, der in und um seine Heimatstadt spielt. "Der Keltenkreis" heißt das 314 Seiten starke Werk, das wie schon "Im falschen Licht" im renommierten Rowohlt-Verlag erschienen ist und vor Lokalkolorit nur so strotzt.

Jetzt bestritt der 39-Jährige in der Thalia-Buchhandlung die erste Lesung aus seinem neuen Buch. Ein Heimspiel, gingen doch allein in der Hauptstraße 86 mehr als 2200 Stück seines Erstlings über die Ladentheke. Das Publikum schätzt den Wiedererkennungswert seiner Beschreibungen. Der Umbau der Brückenstraße (auseinander genommen wie eine geschlachtete Sau), die Heidelberger Hitze (die Studis legten sich rammdösig aufs Neckarvorland) oder die Bar in der Print Media Academy (Die Druckmaschinen hatten mit diesem gläsernen, von gewaltigen senkrechten Röhren im Inneren gegliederten Bau einen großstädtischen Akzent neben den Bahnhof gewuchtet), Carlo Schäfer kennt sich aus. Das beileibe aber nicht nur in den Straßen und Gassen zwischen Neckar und Schloss. Karl-Christoph Schäfer, wie der gelernte Hauptschullehrer eigentlich heißt, hat nämlich überdies den Kurpfälzern trefflich aufs Maul und in die Seele geschaut. Auch wenn ihm dann schon einmal der Lapsus widerfährt, dass "das Schloss über den lauen Neckar grüßt".

Ermittelnd unterwegs in Sachen "Keltenkreis" ist wieder das Team um Johannes Theuer. Das Quartett ist von bestechender Tristesse. Der Chef in Liebeswirren mit der schönen Staatsanwältin Bahar Yildirim verstrickt, der eine Kommissar ein notorisches Muttersöhnchen, der andere ein kettenrauchender Suffkopf und der Dritte hat's auch nicht leicht. Und dann hat es das melancholische Team ja auch noch mit ihrem hyperdynamischen Polizeidirektor und einem Serienkiller zu tun, der im lauschigen Heidelberg sein Unwesen treibt. Das Ganze beginnt nämlich mit dem Mord an einem ziemlich heruntergekommenen Journalisten eines Anzeigenblattes, der spätabends in der Mittermaierstraße erschossen wird. Aus nächster Nähe, mitten ins Gesicht, eine Hinrichtung. Die Zeugenaussagen sind dürftig. Sie beschreibenen einen verwahrlost aussehenden Mann der geflüchtet ist. Für den umtriebigen Polizeidirektor ist die Sache ebenso schnell klar wie für die Öffentlichkeit: Der Plasmamann, ein stadtbekannter, aber als harmlos eingeschätzter Irrer, der den Weltuntergang als Anbruch des "Plasmazeitalters" verkündet, soll es gewesen sein. Doch der Spross aus nobler Heidelberger Professorenfamilie ist verschwunden. Theuer und seinen Leuten ist es alles andere als wohl bei dieser Vorverurteilung. Doch bevor er den Plasmamann finden kann, geschieht ein zweiter brutaler Mord. Dieses Mal ist ein Augenarzt in der Weststadt das Opfer und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen...

Rund eine Stunde liest Carlo Schäfer an diesem Abend. Kaum zu glauben, dass er das Buch in gerade einmal drei Monaten zu Beginn dieses Jahres zu Papier gebracht hat.

Schwer und ein bisschen schwerfällig, wie der von ihm beschriebene Theuer, wirkt der Autor auf den ersten Blick. Doch die Optik täuscht wohl bei beiden. Hinter der scheinbaren Trägheit verbirgt sich ein hellwacher Kopf, der selbst wiederum hinter die Fassade sieht. Ob er bei der Polizei recherchiert habe, wird er gefragt. Nö, meint Carlo Schäfer, aber er sei ein paar Mal auch von Polizisten gefragt worden, woher er eigentlich die Leute kenne. Beamtenapparate ähneln sich seiner Ansicht nach wie ein Ei dem anderen. Folglich kann ein Polizeidirektor problemlos Züge eines Schulrats erhalten.

Fünf Stück von den Theurer-Krimis will er insgesamt schreiben. "Dann ist Schluss", meint Carlo Schäfer. Und er freut sich sichtlich über die positive Resonanz in seiner Heimatstadt, in die er nach seiner Jugend in Pforzheim vor 19 Jahren zurückkehrte. Heute lebt er mit Frau und Sohn in der Innenstadt. Wer ihm ein hübsches Heidelberger Häuschen vermittle, so Schäfer mit verschmitztem Grinsen, der habe echt gute Chance im nächsten Roman ein Plätzchen zu finden.

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IM FALSCHEN LICHT

celebrian.de 01.06.2007

Zu den Kriminalromanen des Heidelberger Autors Carlo Schäfer habe ich ein ganz besonderes Verhältnis. Im Jahr 2002 lebte ich gerade etwas länger als ein Jahr in Heidelberg und kannte mich noch nicht besonders gut in der Stadt aus. Damals las ich in einer Zeitung von einem Krimi, der genau hier spielte. Mein Interesse war geweckt, und weil ich Krimis sowieso mag, kaufte ich mir das Buch. Seitdem bin ich ein treuer Fan von Carlo Schäfer und seinem Ermittlerteam.

Da ist erstmal Hauptkommissar Johannes Theuer, Witwer, Mitte 50, groß und massig. Seine Pension schon fest im Blick, tagträumt er sich lieber in eine freundliche, von putzigen Bären bevölkerte Welt statt sich den Anforderungen des Alltags zu stellen. Ihm zugeteilt sind drei junge Kommissare: Allen voran Kommissar Haffner, Single, Reval-ohne-Filter-Kettenraucher und kräftiger Trinker, der mit Vorliebe das große Wort führt und Vorgesetzte brüskiert. Stur mißachtet er jedes Rauchverbot und nimmt auch gerne mal im Dienst einen Schluck aus dem Flachmann oder aus der Rotweinflasche mit dem praktischem Drehverschluß. Kommissar Leidig dagegen ist mehr der brave und zurückhaltende Typ, neigt aber zur Besserwisserei, was ihn oft wie einen übereifrigen Schulstreber wirken lässt. Er lebt zusammen mit seiner herrschsüchtigen Mutter in der Heidelberger Alstadt und sieht stets aus, als würde er seinen alten Konfirmandenanzug auftragen. Und zuguterletzt ist da Kommissar Stern, ein pragmatischer Pantoffelheld, der sich allem und jedem unterordnet. Er wohnt gemeinsam mit seiner Frau im Haus seiner Eltern und lässt sein Leben widerstandlos von seinem Vater planen. Zu ihnen stößt noch die junge, schicke und etwas chaotische Staatsanwältin Bahar Yildirim, die sich, obwohl in Heidelberg geboren und aufgewachsen, wegen ihrer türkischen Abstammung ständig Sprüche über Ausländerintegration anhören muß.

Diese seltsam zusammengewürfelte Truppe ermittelt gemeinsam in dem Fall um einen kleinwüchsigen Toten, der aus dem Neckar gefischt wurde. Dabei müssen sie sich nicht nur mit einem überaus gerissenen Mörder herumschlagen, sondern auch mit dem Widerstand ihrer Vorgesetzten, die sich längst auf eine einfache und bequeme Lösung geeinigt haben …

"Im falschen Licht" gefällt mir wegen der spannenden und intelligenten Handlung, der exzellenten Sprache und den skurillen Figuren. Aber darüber hinaus hat es mir besonders viel Spaß gemacht, durch dieses Buch Heidelberg besser kennenzulernen. Ich habe beim Lesen immer einen Stadtplan neben mir gehabt und bin oft mit dem Krimi in der Hand wie mit einem Reiseführer durch die Stadt gestreift. Dabei habe ich auf überaus amüsante Art und Weise Plätze und Orte entdeckt und eine Menge über die Stadt und ihre Geschichte(n) erfahren. Deshalb verdanke ich Carlo Schäfer nicht nur viele Stunden wunderbaren Lesegenusses, sondern auch eine ganz ungewöhnliche Möglichkeit, die Stadt Heidelberg kennenzulernen.

Diesem ersten Roman um Hauptkommissar Theuer und sein Team sind inzwischen noch drei weitere gefolgt, die alle genauso lesenswert sind und natürlich auch in meinem Bücherregal stehen: "Der Keltenkreis" (2003), "Das Opferlamm" (2004) und "Silberrücken" (2006), alle beim Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen.

Wer jetzt noch mehr Informationen möchte oder sogar Lust auf eine Leseprobe bekommen hat, kann die auf Carlo Schäfers Homepage finden.


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IM FALSCHEN LICHT

Abtei Neuburg 20.04.2006

Zum Einschlafen lese ich abends - wie schon gebeichtet - oft einen Krimi und finde hin und wieder eine nachdenkliche Passage, die zu berichten es sich lohnt. Im Folgenden geht des um eine Erfahrung des alternden und nicht sehr erfolgreichen Kriminalkommissars Theuer aus Heidelberg:

Theuer wurde plötzlich ganz von einem unerklärlichen Glücksgefühl erfüllt. Er entsann sich eines Abends, als er Tom Waits gehört hatte, immer wieder "Grapefruit moon". Ein trauriges Lied, aber wirklich traurig war es ja, wenn es für die Traurigkeit keine Melodie gab. Damals hatte er das Gefühl gehabt, seine Gedanken seien Töne, so wie er heute das Licht auf Turners Bildern als Heilung, als Antwort geahnt hatte, Tau auf verbrannter Haut. Es war weiter nichts geschehen, aber er hatte etwas berührt, von dem er nichts verstand und bei dem das gar nichts machte. Der Blick durch eines anderen Augen, die Zweisamkeit, das Spiel mit Farben und Tönen, eine leichte, einladende Welt. Die Winzigkeit, die alles Vorhandene vom Wunderbaren unterschied, die hatte er gefühlt, damals und heute." (Carlo Schäfer, Im falschen Licht. Hamburg 2002, 151f.)


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IM FALSCHEN LICHT

Rhein-Neckar-Zeitung 23.12.2004

Mord und Totschlag unterm Weihnachtsbaum
Spannende Geschenk-Ideen: Heidelberger "Profis" – Verteidiger, Staatsanwälte, und Polizisten empfehlen ihre Lieblings-Krimis
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DER HEIDELBERG-KRIMI
Harald Kurzer ist für alle Medienvertreter der erste Ansprechpartner, wenn in Heidelberg ein Verbrechen geschieht, denn er ist der Sprecher der Polizeidirektion: "Eigentlich hab’s ich ja nicht so sehr mit Krimis sondern lese lieber historische Romane. Krimis erlebe ich im täglichen Dienst ja genug. Neulich ist mir aber ,Im falschen Licht‘ vom Heidelberger Carlo Schäfer in die Hände gefallen. Den fand ich richtig gut. Mein ,Kollege‘ Theuer und sein Super-Team – ein kettenrauchender Alkoholiker, ein Mamasöhnchen und einer der ganz korrekten Polizisten – klären mit der türkisch-stämmigen Staatsanwältin Yildirim (alleine das ist eine geniale Idee) auf verschlungenen Wegen einen Mord auf der Neckarwiese. Für mich als Heidelberger Kriminalbeamten, der in der Stadt ja (fast) jede Ecke kennt, war es ein besonderes Leseerlebnis, die Ermittlungen in ,meiner‘ Stadt in einem Roman zu verfolgen. Dass Carlo Schäfer einige Klischees nur allzu dick bedient – offenbar müssen Chefermittler grundsätzlich Chaoten im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht sein – sei ihm verziehen. Das gehört zu einem Krimi offenbar dazu."

(Holger Buchwald)

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IM FALSCHEN LICHT

Krimiforum.net (September 2003)

Heidelberg und Mannheim - nicht eben die Hochburgen internationaler Verwicklungen im Zusammenhang mit Kunst, Kultur, einem Killer und einem Kommissar auf dem absteigenden Ast.
Möchte man meinen.
Aber nur so lange, bis man sich nicht in den packenden Erstling von Carlo Schäfer vertieft hat, der den Leser bis zu seinem überraschenden Finale einfach nicht mehr los lässt.
Da brennt schon im Prolog lodernde Liebe aus jeder Zeile eines Gedichts, das offensichtlich an den heimlichen Geliebten einer unter schlechten Vorzeichen stehenden Affäre gerichtet ist.
Das macht neugierig, da möchte man mehr wissen.
Und mehr gibt es auch - allerdings zunächst von einem Kommissar, nicht mehr jung, der die Klappe nicht halten kann, permanent, mal launig, mal zynisch, gegen seine Vorgesetzten aufbegehrt und sich auch bei den Kollegen nicht eben beliebt gemacht hat.
Ihm zur Seite steht ein Team von der gar traurigen Gestalt bestehend aus einem Muttersöhnchen, einem Säufer, einem, der es jedem gern recht machen würde - und einer asthmakranken, Nadelstreifenanzug tragenden, jungen Staatsanwältin mit türkischen Eltern und Vorfahren.
Gemeinsam beißen sie sich an einem Fall fest, den ein aalglatter Polizeidirektor ihnen erst gar nicht geben will und dann aus PR-technischen Gründen nicht mehr wegnehmen kann, obwohl ein Scheitern quasi vorprogrammiert scheint.
Einer ihrer Gegenspieler ist ein Killer, der Hölderlin und Heidegger liest, sich sorgfältig kleidet und es schafft, bei seinen "dienstlichen Ausflügen" gekonnt jedes Unternehmen und jede Behörde hinters Licht zu führen.
Wie die "Kurpfalzdesperados" durch ihre gemeinsame Arbeit mit Erfolgen und Niederlagen sich nicht nur untereinander besser kennen und mögen lernen, sondern auch kriminalistisch eine Leistungssteigerung erfahren, das ist keine neue Idee - aber ausgesprochen sorgfältig und sowohl humorvoll als auch spannend umgesetzt.
Ein flotter Stil, bestechende Logik ( "der Täter kann kein Tasmanier sein, denn in Heidelberg gibt es keine Tasmanier" ), abgedrehte Einfälle (Protagonist Theuer versinkt gedanklich, wenn ihm alles zu viel wird, gerne in die von ihm erfundene Bärenstadt, in der eine Kirche, eine Tageszeitung und viel Lachs eine wichtige Rolle spielen) und unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass sich das Herzklopfen auf den letzten, aufregenden Seiten, bei denen es um Leben und Tod geht mit dem Bedauern darüber mischt, dass die Geschichte offenbar tatsächlich zu Ende geht.
Und allein der Gedanke, dass weitere Bände mit dem quirligen Quintett in Aussicht gestellt werden, lässt den Leser auf Seite 313 mit gemäßigter Trauer Abschied nehmen von einem Roman, der die Nominierung für den Debut-Glauser 2003 mit Fug und Recht verdient hat.
 
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IM FALSCHEN LICHT

Hamburger Abendblatt vom 5.10.2002

"Ans Ufer gespült"

Tatort Heidelberg, das ist bislang ein seltener Ort in der deutschen Kriminalliteratur. Leichen und Laster zwischen romantischen Gemäuern? Passte offenbar nicht so recht zusammen. Carlo Schäfer, 1964 eben da geboren, wollte das offenbar ändern und hat einen Kriminalroman über seine Heimatstadt geschrieben: "Im falschen Licht". An einem unfreundlichen Märztag wird die Leiche eines Mannes an das Ufer des Neckars gespült. Lange Zeit ist unklar, um wen es sich bei dem Toten handelt. Kommissar Theuer und sein Team von Karrierelosen, die Schäfer liebevoll und amüsant zeichnet, scheinen jedenfalls nicht geeignet, Licht in das Dunkel zu bringen. Doch natürlich kommt alles anders. Der Tote stellt sich als Kunstfälscher heraus, ein William-Turner-Gemälde von Heidelberg spielt eine nicht ungewichtige Rolle, und selbst der Kommissar macht am Ende noch eine recht passable Figur. Und so ist auch dieser Krimi: recht flott geschrieben, recht spannend und recht unterhaltsam. Kurzweilige Lektüre. Mehr nicht.

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IM FALSCHEN LICHT

Alligatorpapiere vom Juli 2002

"GELUNGENES DEBÜT"

Bei der Neuzusammenstellung der Polizeiteams in Heidelberg entsprechend moderner Methoden zur Verbrechensbekämpfung scheinen für das Team "Kapitale Delikte" nur noch die Schwächlinge und Looser übrig zubleiben. Als Kommissar Theuer und seine Leute als erste im Fall der Neckarleiche ermitteln, wird ihnen der Mordfall entzogen, stattdessen sollen sie einen Hundemörder suchen. Die Polizisten wollen jedoch den Fall und sich selbst nicht kampflos aufgeben, und decken mit Hilfe der jungen und noch gänzlich unerfahrenen deutschtürkischen Staatsanwältin einen internationalen Handel mit gefälschten Bildern auf. Das bislang unbekannte Aquarell William Turners wurde von einem Heidelberger Dauerstudenten "Im falschen Licht" gemalt. Schäfer gelingt es hervorragend Einzelschicksale zu einem Team zusammen zu schweißen.

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In "Nahaufnahme", einer Sendung
des Link zu... Link zu ... SWR4 Radio am Montag, 22.12.2003 / 10.00 - 11.00 h

Aus Freude am Schreiben.
Carlo Schäfer und seine Krimis.

Moderation: Marlene Buhleier

"Im falschen Licht" und "Der Keltenkreis", das sind zwei Krimis des Heidelberger Autors Carlo Schäfer. Was Kommissar Theuer und sein Team da jeweils erleben, ist vor allem für die Leser aus der Region besonders spannend, schließlich sind die Orte der Handlung bekannt.
Carlo Schäfer ist hauptberuflich Dozent für Sprachdidaktik und Sprachwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg und hatte schon sehr früh eine wahre Leidenschaft für das Schreiben entwickelt. Geschichten erzählen liegt ihm.
Was ihn zum Krimischreiben gebracht hat, wie er die Handlungen entwickelt, welche Recherchen dafür notwendig sind, wann er am liebsten schreibt, all das sind Fragen, die heute in der Nahaufnahme von SWR 4 Kurpfalz Radio angesprochen werden.

Link zu... Link zu ... www.swr.de/

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